Perutz, Leo#
* 2. 11. 1884, Prag
† 25. 8. 1957, Bad Ischl (Oberösterreich)
Schriftsteller
Der Sohn eines Industriellen wuchs in Prag auf und studierte dort. Als
Offizier nahm er am 1. Weltkrieg teil. Schwer verwundet, lebte er danach
als freier Schriftsteller in Wien. 1915 veröffentlichte er seinen ersten
Roman, "Die dritte Kugel". 1938 wurde er von den Nationalsozialisten
vertrieben. Bis nach dem Ende des 2. Weltkriegs lebte er in Tel Aviv und
Jerusalem, wo er Mathematikstudien betrieb und Vorlesungen
hielt. Sein Erzählwerk, das - spannend und literarisch auf höchstem
Niveau - meist historische und phantastische Stoffe behandelt, war in
der Zwischenkriegszeit äußerst erfolgreich. Nach dem 2. Weltkrieg in
Vergessenheit geraten, erlebt es seit den 80er Jahren eine Renaissance.
Perutz schrieb Dramen, Novellen und v. a. Romane. Seinen Nachlass erwarb 1986
die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main, die Wiederentdeckung von
Perutzs Schaffen ist Prof. H.-H. Müller von der Universität Hamburg zu
verdanken.
Werke#
- "Der Meister des jüngsten Tages" (1923)
- "Wohin rollst du, Äpfelchen" (1928)
- "St. Petri Schnee" (1933)
- "Der schwedische Reiter" (1936)
- "Nachts unter der steinernen Brücke" (1953)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992