Putz, Gustav#
* 27. 7. 1900, Linz
† 2. 2. 1979, Linz
Journalist
Der Sohn eines Beamten der Tabakregie in Linz musste nach der Matura
1920 das Studium abbrechen, um Geld zu verdienen. Er trat in die
Redaktion des "Linzer Volksblatts", der Tageszeitung des Katholischen
Preßvereins, ein. Nach Anfängen als Lokalreporter übernahm er 1925 die
innenpolitische Redaktion. Nebenbei schrieb er noch für das "Linzer
Wochenblatt", eine Regionalzeitung des Mühlviertels. Der Parteilose, der
nur durch seine journalistische Funktion Mitglied des
Landesparteivorstandes der oö. Christlichsozialen war, spielte in der
politischen Szene des Landes eine große Rolle. 1925-1938 schrieb er etwa
3000 Leitartikel für seine Zeitung, wobei er heftig gegen die
Nationalsozialisten Position bezog. Nach 1938 hatte er Berufsverbot und
wurde zweimal kurz verhaftet. Im Herbst 1945 war er bei der Neugründung
des "Linzer Volksblatts" wieder dabei. Ab 1949 gestaltete er die Beilage
"Die Brücke", die zu einem Sprachrohr der vertriebenen Sudetendeutschen
wurde. Nach 1950 schied er aus der Zeitung aus und übernahm die
Chefredaktion der "Oberösterreichischen Nachrichten", wo er sich für eine
versöhnliche Haltung gegenüber den ehemaligen Nationalsozialisten
einsetzte. Ab 1955 baute
Putz als freier Journalist in Linz die
Landesredaktion der "Salzburger Nachrichten" auf. Neben einem Jusstudium
in Wien schrieb er auch für die "Sudetenpost".
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992