Ratzenböck, Josef#
* 15. 4. 1929, Neukirchen am Walde (Oberösterreich)
Jurist und Politiker
Der Sohn eines Gastwirts studierte Jus in Wien (Promotion: 1952)
und begann seine Berufslaufbahn als Angestellter der oberösterreichischen
ÖVP-Landesparteileitung. Als enger Mitarbeiter von Landeshauptmann
Erwin Wenzl
wurde er 1969 zum Landesparteisekretär bestellt. Bereits 1956
hatte er in Oberösterreich den Rentner- und Pensionistenbund - eine
Vorläuferorganisation des heutigen Seniorenbundes - gegründet, der zur
Hausmacht für den sonst keinem der Parteibünde angehörenden Politiker wurde.
Ratzenböck hat für seine Partei zahlreiche Wahlkämpfe erfolgreich
geschlagen, sein Konzept einer offensiven Wahlwerbung, verbunden mit
dichter Wählerinformation und Wählerservice, erwies sich dabei als sehr
erfolgreich. Seit 1973 Landesrat für Finanzen, wurde Ratzenböck 1977 zum
Landesparteiobmann und Landeshauptmann gewählt. Er betreute außerdem
noch die Bereiche Schule und Bildung. Der mächtige Landespolitiker, der
entschieden die Länderrechte gegen Wien vertritt, ist in seiner Partei
äußerst einflussreich. Er war mehrfach als Bundesparteiobmann bzw. als
Minister im Gespräch. Im März 1995 trat Ratzenböck zurück, sein Nachfolger wurde
Josef Pühringer.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992