Reincke, Heinz#
* 28. 5. 1925, Kiel (Deutschland)
Kammerschauspieler
Reincke arbeitete nach seiner Schauspielausbildung an Provinzbühnen. Mit 17
Jahren begann er am Kurtheater Landsberg an der Warthe, spielte 1948/49
am Renaissancetheater Schleswig, danach in Bonn, Berlin und Stuttgart
(1950-1955) sowie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, wo er dem
berühmten Männerensemble von Gustav Gründgens angehörte.
1967 debütierte der Komödiant aus Norddeutschland, der inzwischen
österreichischer Staatsbürger ist, am Wiener Burgtheater als Robespierre in
Büchners "Dantons Tod". In fast zwei Jahrzehnten spielte er hier
zahlreiche Rollen, vom "Armen alten Fritz" bis zum "Cyrano". 1985 nahm
er mit der Titelrolle in Carl Zuckmayers "Hauptmann von Köpenick" als
Ensemblemitglied Abschied von der "Burg" und ging in Pension. Doch im
"Ruhestand" ist er nicht, u. a. unternimmt er seither Tourneen, z. B.
mit Pinters "Hausmeister", und ist in TV-Serien und im Film tätig.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992