Schönwiese, Ernst#
* 6. 1. 1905, Wien
† 4. 4. 1991, Wien
Lyriker, Hörspielautor und Essayist
Schönwiese studierte Jus, Philosophie und Germanistik in Wien und arbeitete
zunächst als Redakteur und Volkshochschuldozent. 1945 übernahm er die
Leitung der literarischen Abteilung des Senders "Rot-Weiß-Rot" in
Salzburg, 1954-1970 war er Leiter der Rundfunkabteilung für Literatur
und Hörspiel in Wien. In diesem Amt erwarb er sich große Verdienste um
die Förderung junger dichterischer Talente. Er gab mehrere literarische
Zeitschriften (u. a. "Das Silberboot", 1935/36 und 1946-1952) und
Anthologien ("Österreichische Lyrik nach 1945", 1960) heraus und war 1972-1978
Präsident des österreichischen PEN-Clubs. Das Werk des feinsinnigen, gebildeten
Schriftstellers, das in Form und Sprache der klassischen Tradition
verpflichtet ist, umfasst zahlreiche Gedichtbände (u. a. "Ausfahrt und
Wiederkehr", 1947, "Requiem in Versen", 1953) und Hörspiele ("Eduard und
das Mädchen", 1945, "Fiorenza", 1948).
Schönwiese war auch ein einfühlsamer
Übersetzer indischer, japanischer und chinesischer Lyrik.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992