Schalk, Franz#
* 27. 5. 1863, Wien
† 3. 9. 1931, Edlach (Niederösterreich)
Dirigent und Operndirektor
Österreichs erster Generalmusikdirektor erhielt seine musikalische
Ausbildung im kaiserlichen Wien. Er studierte bei Josef Hellmesberger
(Violine), J. Epstein (Klavier) und Anton Bruckner (Musiktheorie). Nach
Provinzengagements begann er seine Dirigentenkarriere 1890 in Graz, ging
1895 nach Prag, dann nach London und New York und kam 1900 als Erster
Kapellmeister an die Hofoper in Wien, wo er insgesamt drei Jahrzehnte
lang wirkte. 1918-1929 Direktor des Hauses (1919-1924 gemeinsam mit
Richard Strauss),
bescherte er der Wiener Oper eine Blütezeit. Unter
den zahlreichen Uraufführungen jener Ära sind Strauss' "Die Frau ohne
Schatten", Puccinis "Turandot", Pfitzners "Palestrina" und
Kreneks
"Jonny spielt auf".
Schalk rief die Gastspielreisen des Opernensembles ins
Leben. Auch sonst erwarb er sich bedeutende Verdienste um das Wiener
Musikleben. So leitete der große Dirigent 1904-1921 die Konzerte der
Gesellschaft der Musikfreunde, er trug zur Erneuerung der Pflege der
Werke Bachs bei und bemühte sich um Verbreitung und tieferes Verständnis
des symphonischen Werkes von Anton Bruckner.
Schalk war auch Dirigent der
Wiener Hofburgkapelle und trug wesentlich zur Gründung der Salzburger
Festspiele bei. 1909-1919 lehrte er an der Wiener Musikakademie.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992