Schell, Maximilian#
* 8. 12. 1930, Wien
Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent
Der Bruder von
Maria Schell
maturierte am Freien Gymnasium Zürich und
studierte dann
Germanistik,
Kunstgeschichte und Philosophie in Zürich, München und Basel. 1952
entschloss er sich zu einer Theaterlaufbahn, die an der Basler Komödie
begann und ihn dann nach Essen, Bonn, Lübeck, München und Berlin führte.
Bei den Salzburger Festspielen spielte er 1978-1981 die Hauptrolle im
"Jedermann". Erfolgreich in modernen wie in klassischen Rollen (Hamlet,
Tasso, Don Carlos u. a.), war er 1959-1963 am Hamburger Schauspielhaus
engagiert. Am Londoner Royal Court Theatre trat er in der Uraufführung
von John Osbornes Stück "A Patriot for me" auf, das er außerdem ins
Deutsche übertrug. Seine Bühnentätigkeit führte
Schell u. a. auch nach Wien
an das Theater in der Josefstadt. Sein Filmdebüt gab er 1955 im
Antikriegsstreifen "Kinder, Mütter und ein General". 1958 begründete er
mit "The Young Lions" seine internationale Karriere. Die Mitwirkung im
Film "Das Urteil von Nürnberg" (1961) trug ihm einen "Oscar" als bester
Schauspieler ein, es folgten "Das Schloss" u. a. Seit 1969 führt
Schell
selbst Regie und ist auch Produzent. Seine größten Erfolge waren "Der
Richter und sein Henker" (1978, nach Dürrenmatt) und "Geschichten aus
dem Wiener Wald" (1979, nach
Horváth), die ihn als einfühlsamen
Interpreten literarischer Vorlagen und hervorragenden Filmemacher
auswiesen.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992
† 1. 2. 2014, Innsbruck
-- Erkinger-Kovanda Sabine, Montag, 24. Februar 2014, 10:36