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Schlesinger, Therese#


* 6. 6. 1863, Wien

† 5. 6. 1940, Blois (Frankreich)


Schriftstellerin und Politikerin


Die Tochter eines Papierfabrikanten absolvierte nur die Bürgerschule, ein Studium blieb ihr als Frau verwehrt. So musste sie sich allein weiterbilden. Früh verheiratet und verwitwet, begann sie sich für öffentliche Fragen zu interessieren. Sie trat dem "Allgemeinen österreichischen Frauenverein" bei, wo sie sich v. a. für das Frauenstudium und Frauenwahlrecht einsetzte. Auf einer Enquete über die Lage der Wiener Arbeiterinnen lernte sie 1896 Victor Adler kennen, der tiefen Eindruck auf sie machte. Bald darauf wurde sie in der Sozialdemokratischen Partei aktiv. Sie sprach in Frauenversammlungen, schrieb in der Presse und rückte in den Parteivorstand auf. Während des 1. Weltkriegs gehörte sie zur linken Gruppe um Friedrich Adler. 1919-1923 hatte sie ein Nationalratsmandat inne, bis 1930 vertrat sie die Rechte der Frauen im Bundesrat. Schlesinger hatte wesentlichen Anteil am 1926 beschlossenen "Linzer Programm" der Sozialdemokraten. 1938 musste sie vor den Nationalsozialisten ins Exil fliehen.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992