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Schmidinger, Heinrich#


* 11. 7. 1916, Loibersdorf (Oberösterreich)

† 2. 6. 1992, Salzburg


Historiker und Diplomat


Der Sohn einer bäuerlichen Familie absolvierte das Gymnasium bei den Kapuzinern in Linz, am Petrinum und am Akademischen Gymnasium. Eine Priesterlaufbahn schien vorgezeichnet. 1935 trat er in das Stift Kremsmünster (Oberösterreich) ein, studierte Philosophie und Theologie in Salzburg und Geschichte in Wien. Der 2. Weltkrieg ließ ihn jedoch seine Lebenspläne ändern. Schmidinger begann ein Studium der Kunstgeschichte und der historischen Hilfswissenschaften mit Blickrichtung auf eine wissenschaftliche Laufbahn. Er verließ den Orden und verehelichte sich 1946. 1950 wurde er Assistent am Institut für österreichische Geschichtsforschung, mit dem Schwerpunkt Kirchengeschichte, insbesondere Papstgeschichte. Seine Erforschung der Papsturkunden prädestinierte ihn für die Leitung des österreichischen Kulturinstituts in Rom, einer Institution, an der die Geschichtswissenschaften auf eine lange Tradition zurückblicken können. 1957 übernahm Schmidinger an der Universität Fribourg (Schweiz) den Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters. 1968 kehrte er an die Spitze des österreichischen Instituts in Rom zurück, gleichzeitig wurde er Universitätsprofessor für Geschichte des Mittelalters in Salzburg. 1981 schied Schmidinger, der auch Familiar des Deutschen Ordens war, aus dem diplomatischen Dienst aus und widmete sich 1986 ausschließlich seiner Salzburger Lehrtätigkeit.

Werke#

  • "Die weltliche Herrschaft des Patriarchen von Aquileja bis zum Ende der Staufer" (1948)
  • "Patriarch und Landesherr" (1954)
  • "Roma docta? Rom als geistiges Zentrum im Mittelalter" (1973)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992