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Spiel, Hilde#


* 19. 10. 1911, Wien

† 30. 11. 1990, Wien


Schriftstellerin

Hilde Spiel
Hilde Spiel
© Josef Dreissinger
Kulturkritikerin, Essayistin und Übersetzerin. Spiel studierte in Wien Psychologie (bei Karl Bühler) und Philosophie (bei Moritz Schlick). Politisch engagierte sie sich in der Linken. 1933 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, "Kati auf der Brücke". 1936 emigrierte sie nach Großbritannien, wo sie als Schriftstellerin und Journalistin tätig war. Nach Kriegsende war sie als Korrespondentin des "New Statesman" vorübergehend in Wien, 1963 kehrte sie endgültig zurück. Sie war in zweiter Ehe mit Hans Flesch-Brunningen verheiratet. Die kultivierte, weltoffene "femme de lettres", die als ihre literarischen Vorbilder Karl Kraus und Virginia Woolfe bezeichnete, schrieb zahlreiche Bücher in deutscher und englischer Sprache. Als Hauptwerk der großen Stilistin gilt die glänzende Biographie über Fanny von Arnstein - zugleich ein wichtiger historischer Beitrag zur weiblichen wie zur jüdischen Emanzipationsgeschichte. Als Kulturkritikerin angesehener deutsch- und englischsprachiger Zeitungen setzte sie in ihrer mehr als 20jährigen Tätigkeit literarische und moralische Maßstäbe. Mit ihren Betrachtungen über englische Kultur und Literatur, ihren Landschafts- und Stadtbeschreibungen und ihren literarischen Porträts erwies sie sich als hervorragende Essayistin (u. a. "Städte und Menschen", 1972, "In meinem Garten schlendernd", 1981). Ihre Lebenserinnerungen ("Die hellen und die finsteren Zeiten", 1989, "Welche Welt ist meine Welt", 1990) haben großen Leserzuspruch gefunden. Spiel wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Weitere Werke#

  • "Verliebt in Döbling" (Roman, 1966)
  • "Rückkehr nach Wien" (ein Tagebuch, 1968)
  • "Anna und Anna" (Theaterstück, 1980)
  • "Glanz und Untergang. Wien 1866-1938" (1987)
  • "Dämonie der Gemütlichkeit" (Kritische Essays, 1991 posthum)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992