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Stecher, Reinhold#


* 22. 12. 1921, Innsbruck


katholischer Bischof


Stecher, aus einer Vintschgauer Bergbauernfamilie stammend, ist der Sohn eines Landesschulinspektors. Nach der Matura leistete er Arbeitsdienst. Wegen einer Protestwallfahrt wurde er 1941 kurz von der Gestapo inhaftiert und musste dann einrücken, wobei er sich eine schwere Verwundung zuzog. Er studierte in Innsbruck Theologie (Promotion: 1951), 1947 wurde er zum Priester geweiht. Danach wirkte er als Präfekt am Knabenseminar am Kollegium Paulinum und als Religionsprofessor an der Innsbrucker Pädagogischen Akademie. 1981 wurde er zum Bischof der Diözese Innsbruck-Feldkirch geweiht. Stecher, Gegner eines innerkirchlichen Fundamentalismus, profilierte sich durch die Abschaffung des "Anderl-von-Rinn"-Kults, der eine antisemitische Ritualmordlegende verbreitete, und durch ein Verbreitungsverbot für das Handbuch des umstrittenen "Engelwerks". Er tritt dafür ein, dass die Kirche Irrtümer der Vergangenheit zugeben muss. Auch gegen das Abschieben von Flüchtlingen hat der Volksbischof und unbequeme Mahner nachdrücklich seine Stimme erhoben.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992


† 29. 1. 2013, Innsbruck

-- Erkinger-Kovanda Sabine, Montag, 24. Februar 2014, 12:18