Taus, Josef#
* 8. 2. 1933, Wien
Wirtschaftsfachmann und Politiker
Der Sohn eines Wiener Fleischhauers studierte als Werkstudent Rechts-
und Staatswissenschaften (Promotion: 1955). Bereits während seines
Studiums arbeitete er als Wirtschaftsredakteur bei der "Wiener
Zeitung". 1956-1958 war er am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung
tätig, anschließend wechselte er in die Girozentrale und Bank der
österreichischen Sparkassen AG. Daneben engagierte sich
Taus auch im
Kummer-Institut der ÖVP, die ihn 1966 als Nationalratsabgeordneten aufstellte. Noch im selben Jahr wurde er Staatssekretär im
Bundesministerium für Verkehr und verstaatlichte Unternehmungen.
1967-1975 war er Vorsitzer im Aufsichtsrat der verstaatlichten Industrie
(ÖIAG). In diesen Jahren profilierte er sich als führender
Wirtschaftsexperte seiner Partei, wobei er große Unterstützung durch den
steirischen Landeshauptmann
Krainer erfuhr. Nach
Karl Schleinzers
Tod wurde Taus 1975 zum Bundesparteiobmann der ÖVP gewählt, doch trat er
nach einer Reihe von Wahlniederlagen 1979 zurück. Er wurde
geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH, deren Interessen er
erfolgreich vertrat. Als er 1991 mit einem Betrieb, den er schwer
verschuldet übernommen hatte, in Schwierigkeiten geriet, legte er sein
Abgeordnetenmandat zurück.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992