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Zuckerkandl-Szeps, Bertha#


* 13. 4. 1864, Wien

† 16. 10. 1945, Paris


Journalistin und Schriftstellerin


Sie war die Tochter von Moritz Szeps, einem Vertrauten des Kronprinzen Rudolf und Herausgeber des angesehenen "Neuen Wiener Tagblattes". In dem noblen, weltoffenen Haus ihres Vaters verkehrten Prominente der Kunst- und Kulturszene. Nach ihrer Heirat mit dem Anatomen Emil Zuckerkandl führte sie in Wien-Döbling und später in Wien-Innere Stadt ebenfalls einen gastlichen Salon, in dem sich die kultivierte Wiener Gesellschaft traf. Fortschrittlich gesinnt, trat Zuckerkandl-Szeps offen und mutig gegen geistiges Banausentum auf. Während des 1. Weltkriegs nutzte sie ihre guten Beziehungen zu Frankreich - ihre Schwester war mit Ministerpräsident Georges Clemenceau verheiratet - zu einer Friedensvermittlung, die jedoch fehlschlug. Nach 1918 stellte sie der republikanischen Regierung ihre guten Dienste zur Verfügung. In der Zwischenkriegszeit schrieb sie für mehrere Zeitungen vielbeachtete Artikel. 1938 floh Zuckerkandl-Szeps vor den Nationalsozialisten nach Paris und später nach Algier. Sie schrieb mehrere Bücher, darunter "Ich erlebte 50 Jahre Weltgeschichte" (1939) und "Österreich intim" (1970, postum erschienen).

Literatur#

  • L. O. Meysels, In meinem Salon ist Österreich Bertha Zuckerkandl und ihre Zeit (1984)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992