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Kurt W. Leininger: Salzburg. Stadt zwischen Tradition und Moderne#

Bild 'Salzburg'

Kurt W. Leininger: Salzburg. Stadt zwischen Tradition und Moderne. City beween Tradition and Progress. Pustet Verlag Salzburg 2011. 176 S. (Deutsch, englisch, ill.) € 25,-

Bücher über Salzburg gibt es viele, und manchmal gelingt ein besonderes. Die aktuelle Neuerscheinung verdient dieses Prädikat. Der Bild-Textband wird Bürger und Besucher (diese auch in Englisch) gleichermaßen ansprechen. Kurt W. Leininger, Autor von bisher acht Büchern, ist ausgebildeter Fotograf und hat zudem die Berufe des technischen Zeichners und Offsetdruckers erlernt. Schon bevor man die informativen Texte und ungewöhnlichen Blicke auf Salzburg genießt, besticht das grafische Erscheinungsbild (Layout und Produktion: Tanja Kühnel): das fast quadratische Format bietet die Möglichkeit vielsagender seitenfüllender Fotos und der Zweispaltigkeit des zweisprachigen Textes, der in gekonnter Weise arrangiert ist.

Der Autor stellt die historische Stadt Salzburg im Zusammenspiel mit moderner Architektur und den Errungenschaften der Gegenwart vor. Vom "Beginn einer Stadt", über die Perioden der Christianisierung und der 1200-jährigen Epoche bischöflicher Regenten (bis 1803) reicht der erste geschichtliche Überblick. Dann widmet er sich Sonderthemen, beginnend mit Salzburgs berühmter Buchmalerei, dem Perikopenbuch aus dem Jahr 1020 und seinen Nachfolgern. Der Altstadt als Barockjuwel und Verpflichtung ist ein umfangreiches Kapitel gewidmet. Man sollte sich für diese Reise durch viele Jahrhunderte Zeit nehmen, rät der Autor und entführt die Leser zum Schloss Mirabell mit dem ältesten Zwergengarten Europas, zur nahen Dreifaltigkeitskirche, Mozarts Wohnhaus, das 1994 abgerissen und nach alten Plänen wieder aufgebaut wurde, und weitere Mozart-Orte, Kirche und Friedhof St. Sebastian, in die unvermeidliche Getreidegasse, die Kollegienkirche, Dom, Residenz, St. Peter, Franziskanerkirche und auf die Festung. Klassische Sehenswürdigkeiten findet man aber nicht nur im Zentrum, sondern auch am Stadtrand, die Anlagen der Schlösser Hellbrunn, Leopoldskron und Klessheim. Es wäre nicht Salzburg, würde nicht auch der "ungeliebte Sohn" der Stadt, Joannes Chrysostomos Wolfgangus Theophilus Mozart eingehend gewürdigt. Die Salzburger Festspiele und die Festspielhäuser sind ein weiteres Thema, das man in einem solchen Buch erwarten darf, ehe unbekanntere Seiten aufgeschlagen werden. Da heißt ein Titel "Widersprüche - Literatur in Salzburg", in dem u.a. das Wirken von Hermann Bahr, Georg Trakl und Thomas Bernhard behandelt wird, aber auch Institutionen wie das Salzburger Literaturhaus und die Stadtbibliothek. Das futuristisch wirkende Gebäude war noch lange nicht eröffnet, als Leininger vor fast zehn Jahren ein Salzburg-Buch mit ähnlichem Titel herausgab - heute dort eines von 150.000 Medien. Die Übersiedlung der Bücherei und ihr 2009 eröffneter Neubau waren heftig umstritten. Nun ist die Stadtbibliothek mit ihrer schwerelos wirkenden Sky-Bar zum markanten Orientierungspunkt im Stadtteil Lehen geworden. An das Thema moderne Architektur knüpft das folgende Kapitel "Salzburgs Infrastruktur" an. Einem historischen Überblick über Transportwege zu Wasser, zu Lande - hinauf zur Festung und auf den Mönchsberg - und in der Luft folgt die Vorstellung von Innovationen, wie die multifunktionellen Halle "Hangar-7", Universitätsneubau oder "Chirurgie West". Der Kreis zurück in die Vergangenheit schließt sich mit Informationen über Museen und Sammlungen. Fotografisch bildet das Titelbild den Abschluss, eine symbolische und charakteristische Momentaufnahme: Stahlskulpturen auf dem Krauthügel im Nonntal, unterhalb der Festung.