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Markus Dürnberger: Markus stellt die Pflanzen vor#

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Markus Dürnberger: Markus stellt die Pflanzen vor. Ein unterhaltsames Kräuterbuch für Jung und Alt. Teil 1: Heilpflanzen im Frühjahr. Buchschmiede Wien. 74 S., ill., € 12,90

Viel zu viele Kräuterbücher gebe es schon auf dem Markt, meint der Naturvermittler Markus Dürnberger. "Wenn du eines kennst, kennst du alle. Die meisten sind zwar informativ aber staubtrocken." Weil er kein herkömmliches Kräuterbuch schreiben wollte, hatte der Autor, der seit 15 Jahren Kräuterwanderungen veranstaltet, eine Idee: "Die Pflanzen stellen sich einfach selber vor, auf unterhaltsame und informative Art."

So lernt man in der ersten Broschüre der geplanten mehrbändigen Reihe 32 Heilpflanzen des Frühjahrs kennen. Die originellen Texte erläutern Aussehen und Anwendungsgebiete, sie sind außerdem mit lustigen Geschichte(rl)n gespickt. Vom Acker-Hellerkraut bis zur Zahnwurz reicht das botanische ABC, das der Autor mit informativen Fotos illustriert. So sieht man die Schönheit der Natur im Detail und wird den viel zitierten Bärlauch nicht mehr mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln. Allium ursinum spricht: "Ich habe einen Stiel für jedes Blatt, das macht dich gesund und du wirst auch satt." Bärlauch zählt zu den Amaryllisgewächsen und wird gerne für Suppen, Aufläufe, Pesto oder als Spinat verwendet. Die Knospen können Kapern ersetzen, auch die weißen sternchenförmigen Blüten sind essbar. Die Inhaltsstoffe Eisen und aromatische Öle, wirken sich günstig auf Blutdruck und Cholesterinspiegel aus. Nach dem Hartriegel (Kornelkirsche, Curnus mas.) hat sich das Pielachtal in Niederösterreich "Dirndltal" benannt. Dort feiert man Feste zu seinen Ehren. Die gelben Blüten zählen zu den ersten im Frühling, aus diesen und den Blättern kann man schmackhaften Tee zubereiten, besonders die Früchte sind geschätzt.

Verständlich, dass es für den Kräuterkundigen kein "Unkraut" gibt. So erfahren auch Giersch, japanischer Staudenknöterich oder Vogelmiere ihre Würdigung. Giersch (Aegopodium podagraria, Geißfuß) kommt auf schattigen Flächen in so großer Zahl vor, dass man ihn nicht schnell loswird. Der Autor legt ihm ein Loblied in den Mund. Jeder Buchstabe steht für ein Leiden, bei dem Giersch helfen soll: "G wie Gicht (lat. podagra), I wie Ischias, E wie Entzündungen, R wie Rheuma, SCH wie Schmerzen." Den japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica) nennt er gar "Retter der Welt". Obwohl schon 200 Jahre in Europa beheimatet, gilt die ausdauernde Staude (laut Wikipedia) als unerwünschte invasive Plagepflanze und wurde 2024 vom Naturschutzbund zum "Alien des Jahres" ernannt. Markus Dürnberger hingegen zählt eine Reihe von Vorzügen des Knöterichs auf: Die Sprosse ähneln dem Spargel im Aussehen und dem Rhabarber im Geschmack. Die Wurzel ergibt eine schmackhafte Marmelade und Gemüse. Sie wirkt effektiv für Blutdruck und Blutfette, wirkt u. a. antiviral, antibiotisch, antioxidativ, antiseptisch, schmerzstillend und schleimlösend. Bienen freuen sich über die Blüten, die ganze Pflanze gibt Böschungen Halt und reinigt vergiftete Böden. Für sie gilt das gleiche wie für die Vogelmiere (Stellaria media, Hühnerdarm). Sie scheint ebenso unausrottbar wie unterschätzt. "Leider werde ich oft als Unkraut bezeichnet, was mir gar nicht gefällt. Markus hat mir versprochen, mit diesem Buch mich etwas beliebter zu machen, immerhin bin ich ein 'Star', " lässt er sie sagen. Die Sternenblume nützt den Böden der Weingärten und enthält wertvolle Spurenelemente - von Vitamin C eine ganze Tagesdosis.

"Da wir in Österreich über 3000 Pflanzenarten haben, werden noch einige Bücher folgen," verspricht Markus Dürnberger. Man darf gespannt sein, was die Pflanzen noch alles zu sagen haben.

hmw