Leithaprodersdorf "Dreifaltigkeitskapelle" Quelle#
Gemeinde und Pfarre Leithaprodersdorf; Bezirk Eisenstadt
Tel: 02255 6203
www.leithaprodersdorf.at
A 4 - Abf. Pottendorf - Wimpassing Leithaprodersdorf, Eisenstadt-Umgebung, Burgenland
Quelle frei zugänglich, wenig Wasser
Der Ort:#
Vor dem Anschluss den Burgenlands an Österreich (1921) war Leithaprodersdorf ein magyarisches Grenzdorf, durch die Leitha auch landschaftlich von Österreich getrennt. Die ältesten Besiedlungsfunde stammen aus der Jungsteinzeit, es sind Flachbeile aus Serpentin. Gut sichtbar ist ein Wall-Graben-System, dessen Zentrum ein römischer Burgus, ein ummauerter Wachturm, bildet. Wo auch heute noch Weinreben kultiviert werden, pflanzten schon römische Legionäre ihren Wein an, der kalkhaltige Lehmboden und die Südostlage sind dafür ausgezeichnet geeignet. Leithaprodersorf ist ein überwiegend bäuerliches Dorf, das besonders für seine Buschenschanken bekannt ist.
Der Weg zur Quelle:#
Man fährt bis nach Loretto und biegt, bevor man zur Wallfahrtskirche kommt, rechts in Richtung "Neue Siedlung" ein. Die Straße führt durch eine Engstelle und dann aus dem Ort hinaus, vorbei am Friedhof und am Tennisplatz. Es geht etwas bergauf zur neuen Siedlung. Bevor die ersten Häuser beginnen, zweigt rechts ein Feldweg ab (Schild für Radfahrer - "Dreifaltigkeitskapelle"). Den holprigen Weg bergab fahren, bis der Wald beginnt. Geradeaus in den Wald bis zu einer Weggabelung, hier den linken Weg wählen. Nach etwa 300 Metern sieht man linker Hand die Kapelle. Bei Trockenheit wird man sein Ziel mit dem Wagen erreichen, aber an und für sich ist der Weg nicht für übliche Autos geeignet.
Allgemeines:#
1683 töteten die Osmanen alle Einwohner bis auf sieben Familien, die sich im dichten Wald versteckt hielten. In Erinnerung daran gibt es am Dreifaltigkeitssonntag und an den Bitt-Tagen Prozessionen zur Kapelle, angeführt von den Nachkommen der verängstigten Überlebenden jener Tage. Bei der Kapelle wird auch nach wie vor ein Wasserkult betrieben. Wenn es lange nicht geregnet hat, müssen junge Menschen mit einem speziellen Kreuz im Wasser des Bründls umrühren; der Brauch hat sich bis heute erhalten. Die Kapelle ist in der Regel abgesperrt, uralte Fresken wurden kürzlich freigelegt.
Die Quelle:#
Vor dem alten Kirchlein entspringt eine Wiesenquelle, die über einen Graben abläuft. Der Platz in tiefer Waldeinsamkeit ist so recht zum Entspannen geeignet. Hier könnte man Blütenessenzen herstellen; die Pflanzen wachsen am Weg, vor allem unglaublich viel Weißdorn (Herzpflanze), Hagebutte, Haselbusch, Sanddorn, Beifuß, Melisse und Quendel, das Frauenkraut.
Das Wasser:#
Das Abfüllen einer Flasche ist nicht möglich, man muss das Wasser schöpfen. Ein Sieb mitnehmen, da sich viel Laub im Gerinne sammelt. Es ist rechtsdrehend, glasklar, mild und wohlschmeckend. Die Schüttung ist eher gering.
© "Heilige Quellen in Österreich" von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.