Feldkirchen "Juliusquelle" Quelle#
Gemeinde und Pfarre Feldkirchen; Ortschaft Bad Mühlacken; Bezirk Urfahr Umgebung
tel. 07233 7190
www.feldkirchen.at
B 127 - Ottensheim Richtung Feldkirchen - Bad Mühllacken Feldkirchen an der Donau, Urfahr-Umgebung, Oberösterreich
Quelle frei zugänglich, viel Wasser
Der Ort:#
Feldkirchen ist eine Großgemeinde mit vielfältigen kulturellen und reizvollen landschaftlichen Angeboten. Bereits berühmt sind die vier Feldkirchner Badeseen, der Donaustrand mit dem Auwald, das flache Wiesen- und Felderland mit Rad-, Reit- und Wanderwegen und natürlich Bad Mühllacken mit seiner Kneipp-Kuranstalt. Kulturliebhaber finden hier z. B. den Pesenbacher Flügelaltar, das sagenhafte Faustschlössl, die Burg Oberwallsee, das Wasserschloss Mühldorf oder den freistehenden Kirchturm Feldkirchens, ein Unikum.
Der Weg zur Quelle:#
Man fährt in den Ort Mühllacken hinein und biegt nach der Kneipp-Kuranstalt mit Kirche und Kirchturm links in Richtung Pesenbachtal ab. Die Quelle findet man nach dem letzten Haus auf der linken Seite. Man geht über eine Wiese zu einem breiten Steg, der über den Pesenbach führt und steht bereits unmittelbar davor. Es ist ein Weg von wenigen Minuten, die Quelle sieht man von weitem. Einen schönen Parkplatz gibt es beim Waldbad, hier kann man sich auch auf einer großen Tafel orientieren. Vom Parkplatz entfernt sind es etwa 300 Meter zur Julius-Quelle. Es herrscht eine besonders mystische und dunkle Stimmung hier, wie man sie auch auf dem Weg zur Brunnenkapelle erlebt, die ebenfalls im Pesenbachtal liegt. Der idyllische Brunnenweg führt durch lichten Wald, immer den Fluss entlang. Man wandert durch das älteste Naturschutzgebiet des Mühlviertels und entdeckt neben wuchernden Riesenfarnen auch viele seltene Pflanzenarten; wenn man Glück hat, sieht man die scheue Wasseramsel.
Allgemeines:#
Den Ruf als heilkräftiges Wasser hat die Quelle seit altersher. Die Sage erzählt von Graf Siegmund von Schauenburg und seinem Knappen Bruno, die als Kreuzfahrer ins Heilige Land zogen. Dort geriet der Schauenburger in Gefangenschaft und als keine Hoffnung auf Befreiung mehr bestand, machte sich Bruno auf den Rückweg. Er wollte vor seinem Tod noch einmal die Heimat sehen. Unter unsäglichen Mühen schleppte er sich durch die Lande, gemieden und verachtet von allen Menschen, denn er hatte sich im Orient den Aussatz geholt. Er war mit seinen Kräften am Ende, als er endlich von einer Anhöhe die Schauenburg erblickte. Er wankte gerade noch ins Tal, dann warf ihn hohes Fieber nieder und er konnte nicht mehr weiter. In der Nacht weckten ihn fiebrige Träume und er schreckte immer wieder hoch. Doch plötzlich sah er in seinem Fieberwahn die Mutter Maria, die ihn lächelnd auf eine nahe Quelle hinwies. Sie sprach "Sei unverzagt. Dieses Wasser wird dich von deiner Krankheit heilen." Bruno folgte dem Traumbild. Er badete in der Quelle, wurde vom Aussatz geheilt und kehrte völlig gesund heim. Über dieser Felsenquelle wurde die Brunnenkapelle erbaut. Die Quelle wird direkt in das Kurhaus Mühllacken geleitet, in der Kapelle ist keine Wasserentnahme möglich.
Die Quelle:#
Seit dem 16. Jh. fließt das Quellwasser aus der Brunnenkapelle ins Heilbad. Nach Ende des 2. Weltkrieges eröffneten die Marienschwestern von Karmel ihr Kurhaus neu und bieten seitdem klassische Wasserkuren nach Kneipp an. Bei den Anwendungen ist also immer auch ein Teil "heiliges Wasser" dabei. Die Juliusquelle - sie liegt etwa 1,2 km von der Brunoquelle entfernt - hat sich in der Volkstradition als "Augenbründl" etabliert. Hierher pilgern Menschen mit Augenleiden. Die Schwester Oberin erzählt von einer Mitschwester, die sich regelmäßig bei der Juliusquelle ihr Wasser holt und deren Krankheit tatsächlich besser wurde. Von regelmäßigen Besuchern aus allen Teilen Österreichs berichten die Bewohner Mühllackens, man sieht es an den Nummernschildern der Fahrzeuge, die in der Wiese stehen bleiben und kanisterweise Wasser mitnehmen.
Das Wasser:#
Ein kaltes, beinahe kalkfreies Wasser mit einem hohen Anteil an Mineralien, vor allem Eisen, sprudelt reichlich aus dem Rohr und fließt auch im Winter. Die Anrainer bedauern den hohen Eisengehalt, da er sich auf ihre Rohre verheerend auswirkt. Der Beliebtheit des Wassers tut dies keinen Abbruch. Im Nu ist eine l-l-Flasche voll und schmeckt auch nach Monaten noch vorzüglich.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.