Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Putzleinsdorf "Maria Bründl" Quelle und Wallfahrtskirche#

Gemeinde und Pfarre Putzleinsdorf; Ortschaft Bründl; Bezirk Rohrbach


Putzleinsdorf, Maria Bründl

Tourist/Web Info

tel. 07286 82760
www.putzleinsdorf.at

Wegbeschreibung

B 127 - Altenfelden - Putzleinsdorf Putzleinsdorf, Rohrbach, Oberösterreich

Wasserentnahme

Quelle frei zugänglich, immer viel Wasser



Der Ort:#

Putzleinsdorf wurde vom Geschlecht der Falkensteiner gegründet und ist 1236 erstmals urkundlich erwähnt. Es ist ein eher kleiner Ort mit einem breiten Marktplatz, schönen alten Bürgerhäusern, Brunnen, einem Pranger und steinernen Tischen. Hier lebte Norbert Hanrieder, der bekannteste Mundartdichter des Mühlviertels, der viel zur Erschließung des oberen Mühlviertels beigetragen hat, der z. B. den Bau der Ameisbergwarte initiierte und Mitbegründer der Mühlviertler Nachrichten war.

Der Weg zur Quelle:#

Ist man direkt im Markt, fährt man geradeaus auf den Güterweg Streinerberg. Hier findet man nach 600 Metern links den Parkplatz der Wallfahrtskirche. Maria Bründl ist ausgeschildert. Die Zufahrt über etwa 150 Meter Waidstraße ist möglich. Man befindet sich dann auf dem Platz des ehemaligen Bades, das aus dem Badehaus und Gasthaus, dem Stöckl, der Quellkapelle und der Wallfahrtskirche bestand. Derzeit werden Renovierungsarbeiten durchgeführt und anstelle des alten Stöckls, eines Hauses, in dem die Badegäste früherer Jahrhunderte wohnten, steht jetzt ein neues Wohnhaus. Die Wallfahrtsstätte liegt am Sareinsbacher Rundwanderweg und am Ameisberg-Weg - hervorragende Möglichkeiten, den heiligen Ort zu Fuß zu besuchen.

Allgemeines:#

Die Quelle war bereits lange bekannt, wurde aber erst um die Mitte des 17. Jh. berühmt. Für die Andacht genügte damals eine kleine Wasserkapelle, die 1887 zur Lourdeskapelle umgestaltet wurde und sich auch heute noch so präsentiert. Der Wald, in dem das hl. Wasser entspringt, gehörte der Bürgerschaft von Putzleinsdorf. Als der Badebetrieb aufblühte und immer mehr Leute Heilung suchten, baute man ein Badehaus, später die Kirche. Maria Bründl hatte viele vornehme Gäste aus der Umgebung, aber auch aus Wien und Linz. Das Wasser wurde in Flaschen abgefüllt und weithin verschickt. Die Gründungssage erzählt von einem reichen Grafen aus Wien, der mehrmals vom Wasser in Putzleinsdorf träumte. Er litt an der Gicht und sollte hier Heilung finden. Tatsächlich reiste er in die Gegend und suchte nach der Quelle, die keinem Menschen bekannt war. Nach seinem Traumgebilde fand er sie aber, badete darin und wurde gesund. Bei seiner Suche fand er auch das Marienbild, die sitzende hl. Maria auf einem Halbmond. Die Bedeutung des Bades wurde immer größer, die Besucherzahlen stiegen. Erst mit dem 1. Weltkrieg wurde der Badebetrieb eingestellt und ist seither erloschen.

Putzleinsdorf, Maria Bründl
Das Anwesen gehört der Familie Reiter, sehr naturverbundene Menschen, die auch den Schlüssel zur Wallfahrtskirche verwahren und sich um die Lourdesgrotte kümmern.

Die Quelle:#

Wo die Quelle entspringt, stehen drei große Bäume und zwei Bilder in Felsnischen aus dem Jahr 1676 weisen auf den Ursprung hin. Früher stand hier auch noch eine uralte Linde. Die Trinität von Wasser, Baum und Stein ist in hervorragender Weise vorhanden und man ist gerne hier. Im Brunnenschacht vor dem Felsen wird das Wasser gesammelt und über den freien Platz zur Lourdeskapelle geleitet. Unter einer großen Madonna fließt es in stetem Strahl in ein steinernes Becken. Der Zugang ist immer gewährleistet, nur manchmal, in Wintern, in denen es besonders kalt ist, wird das Quellwasser nicht über die Kapelle geleitet, damit die Rohre nicht abfrieren.

Das Wasser:#

Es fließt reichlich und füllt mitgebrachte Flaschen sehr schnell. Frau Reiter hilft mit einer Flasche aus, wenn man keine dabei hat. Ein Becher steht bereit. Die Aufzeichnungen im Pfarrarchiv enthalten viele Berichte von Heilungen, besonders bei Erkrankungen des Stoffwechsels und altersbedingten Leiden. Man gewinnt den Eindruck eines Verjüngungswassers, mit dem man auf einer tiefen, unbewussten Ebene kommunizieren kann. Das Wasser bleibt lange frisch und schmeckte auch nach sechs Monaten noch gut - ohne Geruchsentwicklung.



'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.