Grödig-Fürstenbrunn "Quelle am Marmorweg" Quelle#
Gemeinde und Pfarre Grödig; Bezirk Salzburg-Umgebung
Tel. 06246 72106-0
www.groedig.net
Salzburg - Ausfahrt Salzburg Süd - Grödig - Fürstenbrunn Grödig-Fürstenbrunn, Salzburg
Quelle frei zugänglich, ausreichend Wasser
Der Ort:#
Von Salzburg aus ist man nach wenigen Kilometern am Fuß des Untersbergs, im Zentrum der Marmorsteinbrüche und früheren Kugelmühlen. Mit der Untersberg-Seilbahn erreicht man den Gipfel des 1.850 Meter hohen eigenartigen Berges, der den Süden der Stadt Salzburg beherrscht und der Anlass zu über 100 Sagen war. In seinem Inneren schläft ein Herrscher, dessen roter Bart um einen Tisch herum wächst.
Der Kaiser (Friedrich Barbarossa, gest. 1190, oder Karl der Große, gest. 814) erwacht in jedem Jahrhundert und schickt einen Getreuen aus, um zu erfahren, ob die Raben noch um den Berg fliegen. Wenn die Raben verschwunden sind oder wenn der Bart dreimal um den Tisch herum gewachsen ist, verlässt der Kaiser mit seinen Mannen den Berg, um am Walserfeld bei der letzten Schlacht zwischen Gut und Böse Zünglein an der Waage zu sein. Erst dann bricht das goldene Zeitalter an, wo es kein Leid und keinen Tod mehr gibt. Im Untersberg leben aber auch Kobolde, Zwerge und die "Wilde Jagd", die in den Raunächten ihr Unwesen treiben. Der traditionelle Grödiger Krampuslauf geht darauf zurück. Das Innere des Berges ist von gigantischen Höhlensystemen durchzogen, von denen erst einige bekannt sind, so z. B. die Schellenberg-Eishöhle (Schauhöhle). Die üppig fließende Fürstenbrunner Quelle versorgt die Stadt Salzburg mit Trinkwasser, der gelblich oder rötlichweiße Marmor vom Untersberg verkauft sich wie eh und je. Direkt in Fürstenbrunn befindet sich das Marmormuseum, in einer Marmor-Kugelmühle werden aus grob gehauenen Marmorsteinen mit Wasserkraft prächtige Marmorkugeln erzeugt. Im Hauptort Grödig ist im Radiomuseum die Geschichte der drahtlosen Kommunikation dokumentiert.Die Quelle:#
Die Quelle befindet sich auf der Straße zwischen Fürstenbrunn und Marzoll, direkt beim Veitlbruch am Marmorweg, genau 1,8 km nach dem Ortsschild von Fürstenbrunn auf der Verbindung nach Bad Reichenhall. Sie ist schon deshalb kaum zu übersehen, weil sich beim schlichten Quellauslass eigentlich ständig Menschen befinden. Zu diesem Wasser kommen Salzburger und Bayern gleichermaßen, hier ist ein ständiges Kommen und Gehen, es werden Kanister abgefüllt und volle Wasserkisten in Autos eingeladen. Im nahen Veitlbruch fand man vor 150 Jahren einen römischen Münzschatz, der in einer von Wasser geformten Höhlung aufbewahrt war - ein Dankeschön für wundersame Errettung? Die Römer bauten hier vor über 2.000 Jahren bereits Untersberger Marmor ab, sie tranken aus derselben Quelle wie die Heutigen, von einem uralten Wasser, das direkt aus dem Marmorgrund entspringt. Die Quelle ist rechtsdrehend. Ein paar Meter weiter steht eine renovierte Kapelle als Ersatz für den ehemaligen Markstein, der den guten Platz bereits vor Tausenden Jahren bezeichnete.
Diese Quelle ist von so hoher Qualität und Schwingung, dass sich ein Vollmondbesuch mehr als lohnt. Als "Mondwasser" ist die Vollmondabfüllung im bayerischen Raum bereits ein Begriff. Das Umfeld ist schlicht, bezeichnet nur durch einen Marmorblock und eine Hinweistafel auf den römischen Steinbruch. Der Trinkbrunnen selbst ist modern gestaltet und hat weder eine Legende noch überlieferte kultische Vergangenheit. Nach eigenem Versuch hält das wenig mineralisierte Wasser ein halbes Jahr, den glaubhaften Berichten zufolge sind auch mehrere Jahre denkbar. Es schmeckt hervorragend und öffnet das Herz für neue Eindrücke, fast möchte man sagen, es öffnet die Augen für die Poesie des Lebens.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.