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Baierdorf bei Anger "Grünbründl" Kapelle und Quelle#

Gemeinde und Pfarre Baierdorf; Bezirk Weiz

Baierdorf bei Anger, Grünbründl

Wegbeschreibung

A 2 - GleisdorfWest - B 64 - Richtung Weiz - Anger Baierdorf bei Anger, Weiz, Steiermark

Wasserentnahme

Zugang immer möglich, viel Wasser

Der Ort:#

Baierdorf liegt im Feistritztal in den Fischbacher Alpen, am dicht bewaldeten Rabenwald. Es war bereits in Urzeiten Siedlungsgebiet, den Namen hat der Ort aber von den Bayern, die um 900 in der Region auftauchten. Seit 100 Jahren wird im Rabenwald Talk abgebaut, es gibt aber auch eine florierende Möbelerzeugungsindustrie. Ein 22 km langer Radweg abseits des Verkehrs führt über einen Ballonstartplatz durchs Apfelland mit seinen zahlreichen Mostschenken. Geführte Mountainbike-Touren sind ebenso Spezialität wie der romantische nahe Honiglehrpfad.

Der Weg zur Quelle:#

In Baierdorf nimmt man den Weg (Schild) Richtung Rabenwald. Ab der Ortsendetafel hält man sich 3,2 km auf dieser Straße, dann sieht man den grünen Wegweiser "Grünbründl", hier befinden sich auf bei den Seiten der Straße Bushaltestellen. Links einbiegen, man kann bis zur Kapelle zufahren.

Baierdorf bei Anger, Grünbründl

Allgemeines:#

Die Kapelle heißt auch "Maria am grünen Bründl" oder "Gmoakreuz". Die Gründung geht auf die wundersame Heilung eines Töpfergesellen zurück, der blind und vom Aussatz befallen im Wald herumirrte, bis er entkräftet zu Boden sank. Kein Mensch wollte den Aussätzigen in seinem Heim dulden und er wähnte sich schon am Ende seines Lebens. Inbrünstig betete er zur Jungfrau Maria. Im Traum sah er eine Quelle und als er erwachte, hörte er munteres Wasser sprudeln. Er ging hin, trank und wusch sich den Körper. Gestärkt zog er weiter, kam aber immer wieder, um zu trinken und sich zu waschen. Er gewann auf diese Weise sein Augenlicht zurück und der Aussatz verschwand.

Baierdorf bei Anger, Grünbründl

Zum Dank hängte er ein Muttergottesbild aus Ton an den Baum bei der Quelle und kam an jedem Sonn- und Feiertag, um zu beten, bis er in hohem Alter starb. Im Jahr 1783 wurde von einem Andreas Schickhofer eine gemauerte Nische errichtet und eine Holzstatue aufgestellt. 1833 folgte eine richtige Kapelle. 1972 wurde eingebrochen und die Statue gestohlen, sie tauchte 6 Wochen später wie von selbst wieder auf, in einem Bach liegend und in einen Sack gewickelt 1993 hat man die Kapelle generalsaniert und einen Altartisch aus Talkstein vom Rabenwald angefertigt.

Die Quelle:#

Zwei Quellen fließen unter der Kapelle zusammen und werden in einer Holzrinne bis zu einem großen steinernen Grander geleitet. Das "Grantlwasser", wie es die Einheimischen nennen, hat den Ruf, heilkräftig für die Augen zu sein. Es wächst reichlich Kresse, die man traditionell ins Wasser taucht und dann isst. In der Nähe gibt es viele alte Kultsteine auf wunderbaren Plätzen, die Gott liebt. Der Platz um das Grünbründl, der von den Menschen der Region offensichtlich in Ehren gehalten wird, ist auch so eine Stätte.

Das Wasser:#

Ein köstlich-kühles Nass, ideal zum Abfüllen und schmackhaft auch noch nach 3 Monaten Lagerung und langen Autofahrten. Schon aus seiner Geschichte kann man die äußerliche Verwendung bei Hautproblemen ableiten. Kanister oder Flaschen sind sehr schnell gefüllt, da die Schüttung hoch ist. Ein kleines Opfer in Form einer Spende für die Erhaltung der Kapelle ist nicht verkehrt!


'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.