Irdning "Heiligbrunn" Quelle und Kapelle#
Gemeinde und Pfarre Irdning; Ort Altirdning; Bezirk Liezen
A 9 - Abf. Liezen - Trautenfels Irdning, Liezen, Steiermark
frei zugänglich, viel Wasser
Der Ort:#
Irdning liegt im malerischen Ennstal und hat als mächtigen Bewacher den Gebirgsstock Grimming mit 2.351 Meter Höhe. Es ist ein romantischer Ort mit vielen Freizeitangeboten abseits des Schitourismus, der sich naturgemäß hier entwickelte. Reiten, Golfen, Radfahren und vor allem Wandern liegen voll im Trend. Man schaut auf eine 850-jährige Geschichte zurück, viele der Edelsitze und historischen Anlagen, die im laufe der langen Zeit entstanden sind, können besucht werden. Besonders interessant aber sind angebotene "Landschaftswahrnehmungsseminare", die den sanften Tourismus propagieren und in einer "Kraftplatzroas" gipfeln, wo Menschen lernen, bestimmte Kräfte der Landschaft bewusst zu erleben bzw. sie kennen zu lernen.Weg zur Quelle:#
Man fährt bis nach Altirdning. Gleich nach der Ortseinfahrt zweigt rechts die Landstraße in Richtung Öblarn ab und auf dieser Straße, nach einer 90-Grad-Kurve, fährt man noch ca. 900 Meter auf einer langen Geraden. Links und rechts sieht man Felder. Wenn man den Beginn des Waldes wahrnimmt, die Fahrgeschwindigkeit verringern, denn gleich bei den ersten Bäumen gibt es einen kleinen geschotterten Platz mit einer Bank, hier muss man den Wagen abstellen. Der Weg bergauf zum Bründl - Wegweiser Wanderweg 8 "Heiligbrunnweg" - dauert wenige Minuten. Das Bründl ... liegt auf der Kraftplatzroas durch Irdning.
Quelle und Wasser:#
Bei der Quelle auf der nördlichen Seite des Bleiberges hat es eine keltische Kultanlage gegeben und seit Urzeiten gilt der Platz als Wallfahrtsort der Region. In alter Zeit hatte man von hier freien Blick auf den Grimming. Es ist ein weihevoller Ort mit starker, ruhiger Ausstrahlung und besonderer Ausstattung. Einer kleinen Holzkapeile steht ein großes geschnitztes und überdachtes Kreuz gegenüber, das Wasser wird durch eigene Kraft emporgeleitet und strömt aus der Seitenwunde Christi; es fällt in einen Holztrog. Die Quelle ist immer flüssig und von hoher Qualität. Noch vor 100 Jahren waren regelmäßige Prozessionen in der Karwoche, in der Osternacht und in der Pfingstnacht üblich. Hier fehlen die Legenden, die das Wasser z. B. als Augenwasser (durch die Heilung eines blinden Menschen) oder Hautwasser (durch die Heilung eines Aussatzes) darstellen. Es wäre auch verkehrt, denn dieses Wasser weitet nicht nur den Blick für das Wesentliche - letztlich also doch ein klassisches Augenbründl -, es bringt viele Saiten in uns zum Schwingen. Wer Kraft aus dem Blut der Erde schöpfen will, sollte diesen Kultplatz aufsuchen.
© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.