Sillian "Franzensquelle" Quelle#
Gemeinde und Pfarre Sillian; Ort Arnbach: Bezirk Lienz (Osttirol)
Tel. 04842 6321
www.sillian.com
Innsbruck - Lienz - Sillian Sillian, Lienz, Tirol
Frei zugänglich, viel Wasser
Der Ort:#
Sillian mit dem Ortsteil Arnbach liegt im Hochpustertal und ist der größte Ort im Osttiroler Oberland. Dem hl. Nepomuk, dem "Wasser- und Brückenheiligen" hat man gleich zwei Denkmäler gesetzt, den Standschützen, die unter ihrem Sillianer Hautmann im 1. Weltkrieg Heldentaten vollbrachten, ein Monument errichtet. Besonders beeindruckend ist der karnische Höhenweg, der den Karnischen Kamm entlang an der Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft und als "Friedensweg" zu den wichtigen Weitwanderwegen zählt. Der Name ist nicht von ungefähr gewählt, es gab während des 1. Weltkrieges unerbittliche Kampfhandlungen, deren Spuren heute noch zu sehen sind. Die Entwicklung der Region begann mit der Gründung eines Benediktinerklosters im Jahr 769. Heute findet der Besucher Natur pur, historische Bauwerke und kulturelle Events, sportliche Möglichkeiten vom Feinsten und alle Annehmlichkeiten für einen zünftigen Aufenthalt.
Der Weg zur Quelle:#
Vom Hotel Weitlanbrunn aus ist der Wanderweg zur "Franzensquelle" ausgeschildert. Einheimische nennen die Quelle auch "Gutes Wasser". Es besteht die Möglichkeit, mit dem Auto etwas weiter zur Quelle zu kommen. Man nimmt ab der Hoteleinfahrt die linke Straße und folgt ihr, bis sie in einen Feldweg übergeht. Unter der Bahn durchfahren, nach etwa 800 Metern eine kleine Holzbrücke überqueren und nun den Wagen abstellen. Vor der Brücke führt ein Waldsteig in etwa 8 Minuten zur Quelle.
Allgemeines:#
Bad Weitlanbrunn in Arnbach mit seinem wundertätigen Wasser war einmal so berühmt, dass es sogar eine eigene Bahnstation hatte. Im 1. Weltkrieg diente es als Lazarett, erlebte in der Zwischenkriegszeit seine Blüte mit vielen Besuchern aus Wirtschaft und Kultur (der Schauspieler Hörbiger war zu Gast) und schloss nach dem 2. Weltkrieg seine Pforten. Der Badebetrieb wurde eingestellt, es kam das endgültige Aus. Heute befindet sich auf dem Gelände ein Wellnesshotel.
Das Wasser:#
Von den Quellen, die das Bad in früherer Zeit mit Wasser versorgten, blieb die Franzensquelle als einzige frei zugänglich. Ob sie mit dem ehemaligen Sillianer Säuerling ident ist, kann nicht genau gesagt werden. Ein Säuerling ist eine kohlensäurereiche Mineralquelle, dies trifft auf die Franzensquelle nur beschränkt zu. Sie ist eine Kalzium-Hydrogenkarbonat-Quelle, aber wahrscheinlich mit zu wenig gelöster Kohlensäure. Kalziumkarbonat ist ein Salz der Kohlensäure (Kohlendioxid + Wasser = Kohlensäure - das in der Atmosphäre enthaltene Kohlendioxid löst sich im Regen- oder Grundwasser). Fließt das kohlensäurehaltige Wasser über Kalkgestein (Kalziumkarbonat), wie es z. B. die Dolomiten besitzen, wird der Stein durch die Kohlensäure zu wasserlöslichem Kalziumhydrogenkarbonat zersetzt. Es handelt sich bei der Franzensquelle also um kalkhaltiges "hartes" Wasser. Einheimische kommen oft hierher, um vom guten Wasser zu trinken, das üppig und kalt in einen Holztrog fließt. Es soll besonders bei Hauterkrankungen, bei Darmleiden und Verdauungsstörungen hilfreich sein. Tatsächlich regt es die Verdauung sanft an, was viele Menschen durchaus begrüßen dürften. Der Platz bei der Quelle wirkt beruhigend auf Herz und Gemüt, das Wasser ist rechtsdrehend. Es gibt Pflanzen, Tieren und Menschen Kraft und den Mut zu wachsen und sich durchzusetzen.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.