Andelsbuch "Diedobrünnlein" Kirche und Quelle#
Gemeinde und Pfarre Andelsbuch; Bezirk Bregenz
Tel. 05512 2319-0
www.andelsbuch.at
Bregenz - Dornbirn - über Bödele - Schwarzenberg - Andelsbuch Andelsbuch, Bregenz, Vorarlberg
Quelle frei zugänglich, ausreichend Wasser
Der Ort:#
Inmitten der Bergwelt des Bregenzerwaldes gelegen, weist Andelsbuch über 100 km markierte Lehr-, Sagen- oder Wasserwege auf, einer führt z. B. zum Kraftwerk mit seinem schönen Jugendstilgebäude. Für Sportliche gibt es einen Hochseilklettergarten, den höchsten Kletterturm Österreichs, Gebiete für Canyoning und eines der fünf besten Fluggebiete Europas für Paragleiter. Der Hausberg bietet im Sommer naturnahe Erholung, im Winter familienfreundliches Skifahren. Früher lebten die Menschen im Bregenzerwald in einer nach demokratischen Grundsätzen organisierten autonomen Bauernrepublik, dies kommt heute noch zum Ausdruck. In Andelsbuch wurden Frondienste, Erbstreitigkeiten, Wegerechte und Strafdelikte verhandelt. In einer ansonsten eher inhumanen Zeit wurde hier auf menschliche Art Recht gesprochen - in 300 Jahren sind nur 270 Personen zu einer Strafe verurteilt worden.Allgemeines:#
Andelsbuch war um 1000 nach Christus einer der Ausgangspunkte für die Besiedlung des Bregenzerwaldes, der vorher nur Jägern oder Verstoßenen bekannt war - sogar die Römer hatten sich fern gehalten. Der Eremit Diedo, aus einem Bregenzer Grafengeschlecht stammend, errichtete am Platz der jetzigen Pfarrkirche eine Einsiedelei und wurde von den ersten Siedlern wie ein Heiliger verehrt. Nach seinem Tod entstand die erste hölzerne Kirche und bereits 1170 hatte Andelsbuch eine eigene Pfarrei. Diedos bescheidenes Kloster wurde nach seinem Tod noch eine Zeit lang weitergeführt. Der Abt des Stiftes Petershausen bei Konstanz ließ ein Wohnhaus aus Holz erbauen. Erst nachdem die Klostergemeinschaft nach Bregenz übersiedelt war, entstand die erste Kirche aus Stein. Diedo ist ein echter Volksheiliger, der in der blühenden Wäldersiedlung Andelsbuch immer glühend verehrt wurde. Seine Gebeine ruhen in der Pfarrkirche. Als Attribut hat er ein Reh; man sieht in ihm einen Heger des Wildes.
Das Wasser:#
Dem Brunnen Diedos, dem "Diedobrünnele", wird von alters her heilende Wirkung zugeschrieben. Er befindet sich hinter der Kirche auf einer Wiese. Die Quellkapelle wurde 1983 neu gestaltet und ist von zwei jungen Birken flankiert. Das Wasser wird auch heute noch gerne verwendet und viele Votivgaben geben Zeugnis über die Wirksamkeit. Das rechtsdrehende Wasser hält in einer Glasflasche weit über ein halbes Jahr, Haustiere sind dafür besonders dankbar, aber auch Pflanzen, die die heilsame Information verwenden, um sich zu regenerieren.
'© "Heilige Quellen in Österreich"' von Siegrid Hirsch und Wolf Ruzicka.