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Ein Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg (Essay)#

Wie nach dem Ersten Weltkrieg (1914 - 1918), wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg unverzüglich mit dem notwendigen Aufbauwerk begonnen. Nachdem die 1945 führungslos gewordene Anstalt zunächst kommissarisch verwaltet worden war, konnten am 19. Jänner 1946 ein neu bestellter Vorstand und Aufsichtsrat zur Arbeit gehen. Dabei handelte es sich zum Teil um Männer, deren Väter und Großväter sich gleichfalls hohe Verdienste um die "Wechselseitige" erworben haben.

So stand nunmehr der Urenkel Erzherzog Johanns, Dr. Franz Graf von Meran, für mehr als drei Jahrzehnte als Vorsitzender des Aufsichtsrates und Präsident an der Spitze der Anstalt.

Mitten in dieser Entwicklung bot die Feier des 125-jährigen Anstaltsjubiläums wieder einen willkommenen Anlaß für einen Rückblick auf die geleistete Arbeit. Das Schwergewicht lag diesmal naturgemäß auf der 1953 abgeschlossenen Behebung der Kriegsschäden an zahlreichen Anstaltsobjekten, mit deren Wiederaufbau auch 89 Wohn- und 60 Geschäftseinheiten neu geschaffen worden waren. Dies war bereits ein Signal für die zukünftige Immobilienpolitik des Unternehmens.

Die Prämieneinnahmen, die 1945 auf einen Tiefstand von 5,5 Millionen Schilling gesunken waren, hatten in kontinuierlichem Anstieg erstmals die 50-Millionengrenze überschritten. Dennoch war während dieser Zeit der Personalstand von etwa 300 hauptberuflichen Mitarbeitern im Innen- und Außendienst praktisch unverändert geblieben - ein Zeichen dafür, daß es auch an innerbetrieblichen Reformen zu entsprechender Rationalisierung der Arbeitsvorgänge nicht gefehlt hatte.

Die Wiederaufbauzeit war von viel Zuversicht und Arbeitsbegeisterung und Zukunftshoffnung getragen, deutete doch vieles darauf hin, daß die Lebensverhältnisse in unserem Land trotz der militärischen Besetzung und des noch immer ausstehenden Staatsvertrages eine Normalisierung erfahren hatten, die wieder eine entsprechende Steigerung des allgemeinen Versicherungsbedarfs erwarten ließ.

Im 150. Bestandsjahr 1978 wurde mit mehr als 600.000 verwalteten Versicherungsverträgen erstmals die Milliardengrenze an Prämieneinnahmen überschritten.

Mit der Aufnahme der Lebensversicherung im Jahre 1972 hat die "Grazer Wechselseitige" ihr Versicherungsangebot in bedeutender Weise erweitert und kann seither ihren Mitgliedern einen alle Bereiche umfassenden Versicherungsschutz bieten.

In den weiteren Jahren hat sich unser Unternehmen dem wirtschaftlichen Aufschwung dieser Zeit entsprechend in positiver Weise weiterentwickelt. Der Vertragsstand 1985 betrug per 31. Dezember 843.356 Stück mit einer Gesamtprämie von 2,013,7 Millionen Schilling. Im ersten Quartal 1991 wurde der l,000.000ste Vertrag der Grazer Wechselseitigen an einen Tiroler Kunden ausgestellt. Zum 31.12.1995 betrug der Gesamtvertragsstand unseres Unternehmens 1,173.081.

Die Veränderungen der Unternehmensstruktur erlaubten es in den letzten sechs Jahren, die Aktivitäten unseres Unternehmens auch an das benachbarte Ausland in Slowenien und Kroatien auszudehnen. Nach gründlichen Vorbereitungen konnten die Unternehmen PRIMA zavarovalna druzba d.d., Maribor, und PRIMA Osiguranje d.d., Zagreb, zuerst im Jahr 1991 in Slowenien und im darauffolgenden Jahr 1992 in Kroatien gegründet werden. An der Gründung eines ungarischen Unternehmens wird zur Zeit noch intensiv gearbeitet.

Die letzten 25 Jahre waren im wesentlichen dadurch geprägt, daß sich unsere Anstalt an die neuen Bedingungen und an den verstärkten Wettbewerb in Österreich anpassen mußte. Dieser Anpassungsprozeß gipfelte letztlich auch in der Umwandlung der operativen Gesellschaft vom Verein in eine Aktiengesellschaft. Darüber wird im folgenden noch ausführlich berichtet werden.

Nach nunmehr fast 170 Jahren Versicherungstätigkeit kann die Wechselseitige Versicherung auf beachtliche Leistungen zurückblicken. Obwohl sie vornehmlich zur Deckung des landwirtschaftlichen Versicherungsbedarfs für die Steiermark, Karaten und Krain ursprünglich gegründet wurde, konnte sie auch in den nicht landwirtschaftlichen Bereichen, vor allem natürlich in der Stadt Graz, von Anfang an kräftig Fuß fassen. Dies kommt schon darin zum Ausdruck, daß heute ein Großteil der städtischen Amtsgebäude. Schulen, Wohnhäuser und Sozialbauten bei dieser Anstalt feuerversichert sind.

Die Grazer Wechselseitige hatte im Laufe Ihrer Entwicklung eine bedeutend führende Stellung in der österreichischen Versicherungswirtschaft erreichen können. Unter rund 70 in Österreich tätigen Versicherungsunternehmen nimmt sie den 8., im Bereich der zivilen Feuerversicherung den 3. Platz ein. In den letzten Jahren konnte sie eine über dem österreichischen Durchschnitt liegende Steigerung ihrer Prämieneinnahmen erzielen. Dem Hinsatz und ständigen Bemühen von fast 1200 hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innen- und Außendienst sowie über 4000 nebenberuflichen Orts Vertretern und Gclegenheitsvermittlern ist es zu verdanken, daß diese Leistungen erbracht wurden und auch weiterhin erbracht werden können.