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Krakau - Galizien

Beginnend von Westen, ist Krakau die erste Stadt im ehemaligen Galizien. Auf dem Weg zur Altstadt können wir am Matejko-Platz ein monumentales Denkmal an die Schlacht von Grunwald bewundern. In der Schlacht von Grunwald/Tannenberg hat der Deutsche Orden im Jahre 1410 eine bedeutende Niederlage gegen die polnisch-litauische Union erlitten. Dieser Sieg hat sich für die Polen zu einem Mythos entwickelt.

Foto: K. Hauer
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Krakau begrüßt die Besucher der Altstadt mit dem mächtigen Barbakan. Der Barbakan, ein Baudenkmal der in Polen überall anzutreffenden „Backsteingotik“, ist das Haupt-Eingangstor zur Altstadt und führt direkt zum Floriansturm.

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Am Weg dorthin ein Denkmal für Jan Matejko, ein Maler riesengroßer, historischer und glorifizierender Gemälde wie „Jan III Sobieski bei Wien“, „Die Schlacht von Grunwald“ und “Das Aufhängen der Sigismund-Glocke in Krakau“, nur um einige seiner Werke zu nennen.. Seine Schaffenszeit fällt in die Zeit, in der Krakau Teil Galiziens war.

Foto: K. Hauer
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Durch den Floriansturm erreichen wir die Altstadt und in der Florianka erblicken wir ein für Österreicher vertrautes Konterfei, das auf ein Pub und Restaurant (Unter dem goldenen Zapfhahn) hinweist.

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Vom weitem sehen wir die Marienkirche, ein Wahrzeichen Krakaus, die den “Rynek Glówny“, den Hauptplatz dominiert. Sehenswert sind auch die die weissen Fiaker Krakaus. und Streetperformer aller Art.

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Ein ausgedehnter Spaziergang führt uns zu den Sehenswürdigkeiten im einzelnen: Der Wawel ist eine riesige Schlossanlage, die im Laufe der Jahrhunderte aus einer Burg immer wieder erweitert wurde. Die Legende berichtet, dass ein Ritter namens Krak (→ Krakow) einen Drachen besiegte, der in einer Höhle im Burgfelsen lebte. Dieser Drache bewacht als Bronzefigur den Eingang zum Wawel. Er ist sehr mager und knochig, weil er sich ausschliesslich von Jungfrauen ernährte.

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Natürlich muss ein Burgtor passiert werden um ins Innere des Wawels zu gelangen.

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Nach dem Tor betritt man eine weite Fläche, wo einst eine kleine Stadt stand . Von dieser „Wawelstadt“ sind nur mehr die Fundamente zu sehen. Leider wurde gerade in der Zeit, als Krakau in Galizien eingegliedert war, diese Fläche eingeebnet um einen Exerzierplatz für die im Wawel eingerichtete Garnison zu schaffen. Erst nach 1900 wurde die geschichtliche Bedeutung dieser Wehranlage erkannt und in Restaurierungsarbeiten investiert.

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Wir nähern uns der Wawel-Kathedrale.

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Die Wawel-Kathedrale blickt auf eine bewegte tausendjährige Geschichte als Kathedrale zurück. Sie war auch Hofkirche während der Zeit als Krakau die Hauptstadt Polens war. Deshalb gibt es auch mehrere Krypten, in denen Bischöfe, Könige, Angehörige der Königshäuser oder bedeutende Männer und Frauen begraben sind.

Foto: K. Hauer
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Den Haupteingang bewacht niemand geringerer als Papst Johannes Paul II.. Am Haupteingang ist auch eine Mammutrippe, die bei den Bauarbeiten für die Kathedrale gefunden wurde, aufgehängt. Vom Inneren der Kathedrale gibt es keine Bilder, es herrschte Fotografierverbot und es wurde leider auch überwacht.

Foto: K. Hauer
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Karol Józef Wojtyła, der spätere Papst Johannes Paul II., feierte in der Leonhards-Krypta seine Primiz.

In den Krypten war ungünstiges Licht, daher nur ein paar Bilder.

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Es gibt auch Kindersärge in der Krypta.

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Der erste Präsident (Staatschef) der „Zweiten Republik“ Józef Piłsudski hat hier seine „letzte Ruhe“ gefunden. Tausende Touristen pilgern durch diese Gewölbe und stellen den Begriff letzte Ruhe für alle hier Bestatteten in Frage.

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Wieder an der frischen Luft, bewundern wir den Innenhof des Königspalasts.

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Riesengroße Wasserspeier in Form eines Drachens zieren das Dach des Königspalasts.

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Ein kurzer Blick auf die Kathedrale und wir verlassen den Wawel.

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An der Mauer entlang sehen wir auf 100 Metern Tafeln, die die Namen von Förderern für die Restaurierung und Instandhaltung des Wawels nennen.

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Die Altstadt hat uns wieder und wir schlendern die Kanonicza entlang. Gleich rechts die päpstliche theologische Akademie.

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Auch hier beherrschen die “białe dorožki“ das Strassenbild. Egal welche Farbe die Pferde haben, die Kutsche ist immer weiß und dank moderner Technik werden die Aufträge gleich am Kutschbock entgegengenommen.

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Unterwegs passieren wir die St. Peter und Paul – Kirche, die neben der Andreaskirche steht.

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Bald sind wir auf dem Hauptplatz, “Rynek Główny” und stehen vor dem Rathausturm. Er ist der Rest des ehemaligen Rathauses, das wegen Baufälligkeit abgetragen wurde.

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Vor dem Rathausturm eine begehbare Skulptur “Eros Bendato“ von Igor Mitoraj, einem leider schon verstorbenen, international bekannten Bildhauer.

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Hinter dem Rathausturm befinden sich die „Tuchhallen“, eine ursprünglich im gotischen Stil erbaute und von Zeit zu Zeit modifizierte Markthalle.

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Wieder auf dem “Rynek Główny”sehen wir die berühmte Marienkirche, natürlich ein Backsteinbau.

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Von der Turmstube wird zu jeder vollen Stunde der “Hejnał Mariacki“ geblasen. Das ist eine Trompetenmelodie, die abrupt abgebrochen wird. Die Legende erzählt, dass der Trompeter, als er den Alarm wegen des Mongolenangriffs blies, miitten in der Alarmmelodie,von einem Mongolenpfeil getroffen wurde und starb.

Auf dem Hauptplatz befindet sich noch die St. Adalbert-Kirche, die so gar nicht in das Gesamtensemble des Hauptplatzes passt. Diese Kirche steht über 1000 Jahre, also schon lange vor der Planung des Hauptplatzes an diesem Platz und wurde nie abgerissen.

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Ein zentraler Treffpunkt ist die Statue Adam Mickieviczs, ein bedeutender polnischer Nationaldichter, der auch Goethe Polens genannt wird. Die Krakauer und auch die Touristen treffen sich beim „Adam“ und alle wissen welcher Treffpunkt gemeint ist.

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Jede Stadt mit großer Bedeutung hat ein “Hard Rock Cafe“. So auch Krakau. Es befindet sich direkt neben der Marienkirche.

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Den Eingang zur Marienkirche bewacht Student Zak. Indem er schon lange hier steht und wahrscheinlich auch noch länger hier stehen wird, kann man vom ewigen Studenten Krakaus sprechen.

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Das Innere der Marienkirche ist überwältigend. Das Gewölbe leuchtet blau und ist mit vielen goldenen Sternen versehen. An der weiteren Ausstattung hat man mit Gold auch nicht gespart. Das besondere Kunstdenkmal ist der große gotische Flügelaltar von Veit Stoß, einem streitbaren, aber hochtalentierten Künstler aus Nürnberg. Veit Stoß hat auch mit Albrecht Dürer an den Entwürfen für die „Schwarzen Mander“ in der Innsbrucker Hofkirche gearbeitet.

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Im Stadtteil Kleparz besuchen wir einen polnischen Markt. Es werden landwirtschaftlichen Produkte, Brot, Milchprodukte, Fisch, verschiedene Arten von Pierogi halbfertig und “to go“ (Teigtaschen) und ausländische, vor allem italienische Spezialitäten (Włoskie speciały) angeboten. Im Gegensatz zu unseren Bauernmarkten werden auch Küchenutensilien und Geschirr angeboten.

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Nun das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz, was davon übriggeblieben ist, bzw. renoviert wurde. Durch gewisse Freiheiten und Lizenzen, die der polnische Adel jüdischen Handwerkern und Händlern gewährten, zogen viele Juden nach Osteuropa und vereinigten sich in sogenannten „Schtetln“ in denen Juden und Christen zusammenlebten. So ein Schtetl war Kazimierz, zuerst eigenständig, dann Stadtteil von Krakau, mit vielen Synagogen und Kirchen. Wir beginnen unseren Rundgang bei der Alten Synagoge und dem Jüdischen Museum Galicia,

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und erreichen den Vorplatz des Remuh-Friedhofes.

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Zum Friedhof gehört eine Synagoge. Männer dürfen eine Synagoge nur mit einer Kopfbedeckung betreten. Nachdem mir die Kippa öfters heruntergefallen ist, habe ich sie weiter vor gesetzt, sieht zwar etwas unbeholfen aus, aber fotografieren und erhobenen Hauptes einherschreiten verträgt sich nicht.

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Der anschließende Friedhof zeigt viele alte Sarkophag- und Stelengräber. Ein Grabstein zeigt zwei Hände mit einer eigenartigen Fingerstellung. Das sind segnende Hände. Damit wird gezeigt, dass hier ein Kohen (geistlicher Würdenträger) begraben ist.

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Wie an allen jüdischen Friedhöfen in Osteuropa gibt es eine Klagemauer, die aus im Nazi-Terrorregime zertrümmerten Grabsteinen besteht. Eine Zeit, in der die Vernichtung des Judentums über den Tod hinaus betrieben wurde

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.Wir erreichen den Plac Nowy (Neuer Platz). Im Zentrum steht eine Rotunde, in der Fleisch und Lebensmittel angeboten werden. Die Kioske aussen rundherum dienen der Versorgung von Touristen. Die Stände selbst bieten Altwaren und Antiquitäten, echt und „made in China“ an.

---!-----------Hey Leute, kauft beim Trödler Abraham, Seht euch mal um beim alten Abraham!

Schönes aus den alten Zeiten, Edle Werte, die uns leiten, ------------------

Nicht begeistert sind Aussteller und Händler wenn man Nazi-Andenken fotografiert. Da muss man dann schnell in der Menge untertauchen. Die Worte, die da fallen klingen nicht nach “dzien dobry“ (Guten Tag)!

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Angeboten werden auch Fahrten mit einem Oldtimer — mit Scheibenbremsen!

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Wir besuchen einen der vielen Drehorte des berühmten Films „Schindlers Liste“. Man fühlt sich wie in einen der Hinterhöfe in den Wiener Außenbezirken versetzt.

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Jetzt wird’s katholisch. Die Fronleichnam-Kirche mit ihrer ganzen Pracht mitten unter Synagogen. In einer polnischen Kirche darf ein Bild von Papst Johannes Paul II nicht fehlen.

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Der weitere Rundgang führt uns zur „Hohen Synagoge“ und zu unserem Ausgangspunkt, der „Alten Synagoge“.

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Es ist finster geworden. Wir können Krakau bei Nacht erleben. Sonderbare Fahrzeuge begegnen uns, “Białe dorožki“ mit Unterbodenbeleuchtung!

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Die Tuchlauben sind fast menschenleer, an der Vorderseite ein beleuchteter Brunnen und an der Hinterseite tut sich auch nicht viel. Die Krakauer und die Touristen sitzen in den Restaurants und Cafés, wenn sie sich nicht gerade von einer “Białe dorožki“ mit Unterbodenbeleuchtung über den “Rynek Glówny“ kutschieren lassen.

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Von den Tuchlauben aus gesehen, die beleuchtete Marienkirche und daneben das Hard Rock Cafe im Farbenspektakel. Student Zak ist auch sehr einsam, er bewacht das Hard Rock Cafe.

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Plötzlich hallen Töne einer Swing-Band über den Rynek Glówny. Kopenhagen lässt mit einem wunderbaren Auftritt der “Copenhagen Showband“ grüßen!

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Wir verabschieden uns von “Adam“, dem Rynek Glówny und biegen in die Florianka ein. Mit einem letzter Blick auf einen der letzten Kaiser und auf den Florianiturm verlassen wir Krakau.

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