Ernst Lanz
Die Kunstsammlung des Stiftes Melk
Die Benediktinerabtei Melk besteht schon seit über 900 Jahren. Es ist klar, dass in ihrer langen Zeit als kulturelles Zentrum aus fast allen Epochen wertvolle Objekte angesammelt wurden.
Ein altes romanisches Kruzifix mit einem modern anmutenden gekreuzigten Heiland. Ähnliche Beispiele haben sich auch in anderen Kirchen Österreichs erhalten. Eines der wichtigsten babenbergischen Relikte dürfte ein kleiner Reisealtar der Markgräfin Swanhilde sein. Das Kleinod besitzt biblische Szenen als kunstvolle Elfenbeinschnitzereien. Eine wichtige Goldschmiedearbeit aus der Zeit Rudolfs IV. der Stifter ist das prachtvolle Melker Kreuz mit seinen Edelsteinen. In seinem Inneren wird eine kleine Kreuzreliquie aufbewahrt. Die Melker Kunstsammlung offenbart den Stil des christlichen Denkens durch die Jahrhunderte. Altartafel von Jörg Preu d. Ä. bieten die künstlerische Welt der Donauschule. Nur sind auch darin Hinweise auf dem Kunstkreis um Albrecht Dürer. Aus dem Spätbarock haben sich große Altarbilder aus der Hand von Martin Johann Schmidt in die Gegenwart erhalten. Bekannter ist er als "Kremser-Schmidt". Noch aus dem großen 18. Jahrhundert Österreichs verlangen eindrucksvolle Meßkelche mit Edelsteinen und Emailbildchen von uns gebührende Aufmerksamkeit. Gut erhaltene Paramente und Mitren zeigen das handwerkliche Geschick ihrer geistlichen und weltlichen Erzeuger. Großfigurige Ölporträts von Maria Theresia und ihrem Ehemann Kaiser Franz I. Stephan stammten von Martin van Meytens. Zeugnisse zur Baugeschichte des Hauses werden noch ganz wenige Beispiele dargelegt. Etwa Baupläne von Jacob Prandtauer. Wichtig sind auch die mächtigen Deckengemälde im Kloster - Paul Troger - und in der Klosterkirche - Johann Michael Rottmayr. Das wichtigste Kunstobjekt überhaupt ist das Kloster selbst. Alles zur Ehre des Allerhöchsten.
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Siehe bitte auch: AEIOU/Benediktinerstift_Melk Videos/AEIOU_Video_Album/Melker_Kreuz