Einige Gedanken über die Führungsschicht im Römischen Reich
#
Von Seneca den Aktuellen
Wenn ich mir so Statuen und erhaltene Skulpturen mit Abbildungen von Imperatoren aller Richtungen ansehe, glaube ich allen ernstes, dass der Kaiser und der Senat und das Militär ein außerordentlicher Halbnudistenclub gewesen sein könnte. Man stelle sich das vor, der Kaiser steht nur mit dem Kaiserkranz am Haupt und verkündet neues. So warm war es in Rom auch nicht. Ich habe mich immer gefragt, was tragen die Senatoren unter der Toga. Der Schottenrock ist schon schlimm genug.
Na ja, das haben sie alles von den Griechen. Im Wiener Kunsthistorischen Museum schreckt der Jüngling vom Magdalensberg die BesucherInnen. Der Theseustempel im Wiener Volksgarten wird von dem unbekleideten Burschen der sportbegeisterten Jugend bewacht. Man muss sich seine verformten Zehen ansehen. Hinter dem Pallas Athene-Brunnen beim Parlament treibt es ein steinernes Liebespaar. Die Rossebändiger versuchen alles was sie können. Die halb bekleideten antiken Protangonisten auf der Rampe freuen sich auf die Wiederkehr der Antike … Oje ich werde zensiert!!! Nein!!!
Sehr geehrter Herr Seneca der Aktuelle!
Schreiben Sie nicht so einen Blödsinn.
Mit unfreundlichen Wohlwollen - Ernst Zentner
Ich tue was ich kann. - Seneca der Aktuelle
Und ich werde nicht gefragt. - Tiberius
Sie haben es nötig. - Ernst Zentner
Hierauf meldet sich der Bildhauer des Pallas Athene-Brunnen: Ich möchte nur darauf hinweisen, dass das "Liebespaar" (zwei Damen!) eigentlich eine Allegorie auf einen der Hauptflüsse der Donaumonarchie bietet. - Carl Kundmann
Noch so ein Künstler. - Ernst Zentner
Eindringliches Nachwort
Die Abbildungen haben es schon verraten. Eigentlich eine Gegenüberstellung eines echten antiken Kunstwerk mit Kunstwerken des Historismus. Letztere täuschen den Geistesstil einer Epoche vor um damit eine reelle Verbindung mit einer untergegangenen Welt zu erreichen. Damit auch das Konzept politisch tätiger Menschen anzureißen.