Halloween und der Kauf einer Zeitung
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Von Ernst Zentner
Halloween ist bei uns so ziemlich seit den späten 1990er Jahren salonfähig geworden.
Einmal musste ich, weil ich vormittags keine Zeit hatte, meine Tageszeitung abends in der Trafik (Zeitschriftengeschäft) holen. Es war ein milder Abend. Der Vollmond schien über die Stadt. Keine Wolke trübte die Stimmung. Ich begegneten Kindern, die in skurrilen Kostümen gekleidet und mit ihren Eltern unterwegs waren. Es war der Abend vor Allerheiligen. Der Weltspartag war bereits vorbei. Nun für den Reformationstag schien sich auch kaum jemand zu interessieren.
Nun ich wollte noch rasch einen Brief in den gelbe Postkasten werfen, doch das ging nicht, weil irgendjemand einen grünliche Substanz in Schlangenform über den Spalt darüber gesprüht hatte. Ich warf den Brief in einen anderen Postkasten rein. Auch das hatte mir nicht gegruselt.
Die freundliche Verkäuferin der Trafik sagte mir, die gewünschte Zeitung sei vergriffen.
Jetzt gruselt es mir. Unheimlich: Es war der 31. Oktober 2001 oder 31. Oktober 2011 - Halloween. Das Fest der beleuchteten und hohlen Kürbisse.
© Ernst Lanz 2019