Ernst Lanz
Ihr Kinderlein kommet - Wie bastle ich eine Krippe?
In fast jeder Familie haben sich mehr oder weniger Krippenfiguren erhaltene Krippenfiguren über Jahrzehnte bewahrt. Beinahe jede Familie bewahrt über die Jahrzehnte einen Schatz weihnachtlicher Dekoration wie Christbaumkugeln oder silberne Girlanden auf. So auch Krippenfiguren aus Ton oder Holz, bemalt oder natur. Manchmal auch die dazugehörende Krippenszenerie. Falls sie es nicht mehr gibt, kann der stolze Besitzer solcher Figuren auch einen bethlehemitischen Stall selber basteln und dann am Heiligen Abend in der Nähe des Christbaumes aufstellen. Um eine solche Krippen zu konstruieren, bedarf es nur weniger Materialien, etwas handwerkliches Geschick und Zeit zur Meditation über das Weihnachtsgeschehen. Die Materialen sind braune, helle oder dunkle Furnierhölzer, eine Holzplatte, einige Holzleisten mit kleinen quadratischen Querschnitt, entweder einen Holzleim oder einen UHU-Kleber.
Mit den Holzleisten wird die Hauskonstruktion des Stalles umrissen bzw. ermöglicht. Etwas genauere Arbeiten mit Lineal und Säge ist da schon nötig. Die einzelnen Teile werden mit einander verleimt und mit Zwingen bis zur Austrockung des Klebstoffes zusammengepresst. In der Zwischenzeit können wir die Furnierhölzer auf passende Längen zusammenschneiden. Auch eine Fenster- und Türöffnung kann solcherart berücksichtigt werden. Nachdem die Leisten stabil halten werden die Furnierblätter mit UHU-Kleber auf den Leisten befestigt. Das kann eine etwas langwierige, aber dankbare Aufgabe sein. In der Dachkante, eher an dem Inneren der Wand soll eine Öffnung für eine elektrische Leitung für die Stalllaterne vorgeplant werden, ebenso eine Haltevorrichtung für die Beleuchtung und an der Rückseite versteckt das Fach für die Batterie mitsamt Ein- und Ausschalter. Im Stallinneren kann ein Heugitter konzipiert werden. Die Bodenplatte des Krippenaufbaues kann mit einfachen Mitteln, wie ein dicker weicher Bleistift, mit stilisierte Bodenfliesen - allerdings mit unregelmäßigen Formen, geschaffen werden. Aus Holzresten, wie etwa abgeraspelten Holzspänen kann die Streu gemacht werden. Am Dachgiebel, der ebenfalls mit Furnierstreifen verziert wird, kann ein Metallfolienstern montiert werden. Damit wäre die einfache Krippe fertig gebaut. Die vorhandenen Krippenfiguren können in die Konstruktion hineingesetzt werden. Der Standort der Krippe kann entweder unter dem Christbaum sein oder in nächster Nähe desselben.
Wer keine Figuren dazu hat, kann sie auch selber anfertigen, so etwa als einfache Strohhalm und -holzfiguren. Anderenfalls als Drahtfiguren, die mit Stoff umhüllt werden. Die Möglichkeiten sind breit gefächert. Allerdings braucht man viel Zeit dazu. Am besten man fängt schon nach dem Sommer damit an. Andere bildhauerisch versierte Könner bringen sogar geschnitze Figuren zuwege. Manche Krippenbauer brauchen Jahre bis ihre Krippe fertig ist. Von Jahr zu Jahr kann die Krippe erweitert oder verbessert werden. Das gilt auch für die Figuren, die Akteure des weihnachtlichen Geschehens: Maria und Joseph, das kleine Jesuskind, Ochs und Esel, Engel der Verkündigung, die Hirten und ihre Schafe, dann noch die heiligen drei Könige. Egal wie sie aussehen, der innere tiefere Sinn ist entscheidend.
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Mit dem 2. Februar 2019 - Mariä Lichtmess - endet die Nachweihnachtszeit. Christbaum - wer noch diesen nicht früher entfernt hat - und Krippe werden abgebaut.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass an einer Krippe, besonders an ihrer Herstellung schon sehr früh begonnen wird. Krippenschnitzer oder -bastler haben das gesamte Jahr damit zu tun. Es gibt auch Kurse und sogar entsprechende Literatur. - Ernst Zentner