Karl Heinrich Waggerl als Zeichner und Maler#
Von Ernst LanzDer Schriftsteller Waggerl, früher Lehrer, versuchte sich auch als Zeichner und Maler.
Er lebte von 1897 bis 1973. Er entstammte ärmlichen Verhältnissen, wurde Lehrer und widmete sich nach seiner vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand der Schriftstellerei. Er schrieb in der Manier von Knut Hamsun "Brot", "Fröhliche Armut", "Das Jahr des Herrn" ... und "Das ist die stillste Zeit im Jahr". In der Vorweihnachtszeit bereichterte er als Vortragskünstler den "Salzburger Advent". Natürlich übte er auch die Kunst der Zeichung und Malerei aus.
Eine seiner Wagrainer Geschichten gab dazu den Anstoß. Er berichtete von einer Begegnung mit einem Maler der Moderne. Dieser dürfte Ernst Huber geheißen haben. In der Antik-Messe in der Wiener Hofburg im November 2005 gab es ein kraftvolles großformatiges Ölgemälde, das eine Gegend bei Wagrain zeigte und 1950 vollendet wurde. Dazu gab es eine Anekdote: Der Künstler irgendwie indigniert über die Bewunderung durch den Dichter Karl Heinrich Waggerl. Trotzdem erklärte er ihm was es mit der Kunst auf sich hatte. Er zog vergleichshalber den Theaterdichter Nestroy heran, der gesagt hatte: "Was nicht alle können, das ist Kunst. Wenn es alle können würden, dann wäre es keine Kunst mehr."
In den 1950er Jahren zeichnete er für sein Gedichtbändchen "Heiteres Herbarium" eine Serie farbiger Pflanzenstudien. Er versuchte sich auch als Landschaftsmaler. So eine Szene "Winterliches Wagrain", in der eher die älteren Bauerngehöfte inmitten verschneiter Hänge und Bäume dominieren. Er malte auch Ansichten der Stadt Salzburg mit ihrem Dom, den etlichen Kirchen und darüber die Festung Hohensalzburg.
Auch konnte er Federzeichnungen schaffen. Oft illustrierte er seine an seine Ehefrau Dita gerichteten Briefe mit kleinere Szenen aus dem Alltag, den Waggerl während seiner Vortragsreisen erlebte. Still-Leben gehörten genauso zu seinem Oeuvre. So etwa ein bunter Blumenstrauss in Vase als eindrucksvolle Aquarellmalerei.
Copyright Ernst Lanz 2005
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