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Karl Heinrich Waggerl und seine Geschichten zur Weihnacht#

Von Ernst Lanz

Karl Heinrich Waggerl lebte von 1897 bis 1973. Er war der Sohn eines Zimmermannes in Badgastein. Diente im Ersten Weltkrieg und arbeitete als Lehrer. Daneben versuchte er sich in seiner Dichterwerkstatt als Schriftsteller. Er schrieb zahlreiche von Humor und Menschlichkeit getragenen Romane, Kurzgeschichten und Gedichte. Außerdem verstand er mit dem Aquarellpinsel umzugehen und illustrierte seine Bücher mit entsprechenden Abbildungen. Er lebte in Wagrain bei Salzburg, wo auch der Dichter des Weltweihnachtsliedes „Stille Nacht Heilige Nacht“ als Pfarrer wirkte. Einheimische in Wagrain, vor allem ältere Wagrainer deuteten mir sogar an, dass er in jungen Jahren sogar fotografiert haben soll. Aber leider sind seine Photos nicht auffindbar. Bleiben wir doch beim Dichter. Berühmt gelten seinen Weihnachtsgeschichten, die er seit Kriegsende beim Salzburger Advent im Großen Festspielhaus zum besten gab. Natürlich in musikalischen Rahmen und szenischen Aufführungen die eines Advent und einer Vorweihnacht würdig waren. Das erste Mal habe ich Waggerl in einer alten TV-Sendung die einen Heiligen Abend ausgestrahlt wurde gesehen. Er stand vor einem erleuchteten Adventkranz in rustikalem Ambiente mit einigen Blättern Papier und erzählte mit seiner knorrigen beinahe großväterlichen Stimme die originellsten Geschichten, die sich um die Heiligste aller Nächte rankten. Unvergesslich die heitere Erzählung "Worüber das Christuskind lächelte." Später hörte ich seine Stimme von einer dieser Schallplatten, dann von einer Tonbandkassette, selbstverständlich wechseln mit klassischer traditioneller Volksmusik. Er besprach etliche Bänder für den deutschen und Salzburger Hörfunk - hier gab es sogar Barockmusik eines Telemann. Ein Gutteil seiner Aufnahmen kam stets in der Adventzeit in den Schallplattenhandel. Freilich stand das Fest der Weihnacht auch in einer seiner bekanntes Romane, "Das Jahr des Herrn", das in freier Adaption verfilmt wurde und wo er auch mitwirken durfte, seine ausführliche Erwähnung. Seine kleinen in einem Salzburger Verlag veröffentlichen Bücher wurden mehrmals aufgelegt. Waggerl verstand es den Zauber der Weihnacht in den Geschichte sichtbar zu machen - ohne das Heilsgeschehen ins Lächerliche zu verzerren. Seine liebenswerte Art die Akteure ins richtige Licht des Sterns von Bethlehem zu bewegen, zählt bislang zu den klassischen Erzählkünsten eines im Geschehen harrenden Betrachters.

Copyright Ernst Lanz (1981)