Kindheit, wo bist du geblieben?#
Von Ernst Zentner
(Rohfassung)
Beim Durchsehen vergessener und jahrzehntelang nicht mehr gelesener Bücher stieß ich auf einen SF-Roman „Invasion aus dem Kosmos“ ("Attentat Cosmique") von Jean-Gaston Vandel. Das Buch lag bis vor Kurzem unbeachtet in einer Ecke des alten rustikalen Kastens. Seine einzelnen Buchseiten widerspiegelten den Verfall durch die nagende Zeit. Hell, rötlich-gelb und fleckig. Ein etwas leicht aufdringlicher Geruch alternden Papiers strömte in meine Nase. Nicht so schlimm. Zuletzt hatte ich das Buch in den Anfängen der 1970er-Jahren durchgesehen - Kindheit, wo bist du geblieben?
Außerirdische wollen meine Heimatwelt erobern und für sich als neuen Lebensraum nützen. Was beabsichtigten sie mit den Bewohnern? Vernichtung mithilfe einer entsprechenden biologischen Waffe. Als ob wir missliebige Insekten wären, die es auszurotten galt. Zwei groß angelegte Attacken unternahmen die Außerirdischen. Vergeblich. Das Raumschiff vom zehnten Planeten unseres Sonnensystems – tatsächlich haben wir offiziell nur acht davon – wurde mit einem einzigen gezielten Abschuss zerstört.
Der Autor Vandel war das Pseudonym eines belgischen Autorenduos; sie hießen Jean Libert (1913-1995) und Gaston Van den Panhuyse (1913-1981). Der erwähnte Roman erschien 1953 als französische Erstausgabe. Zwei Jahre danach kam die deutsche Übersetzung heraus.
Seltsame tödliche Erkrankungen in einem Londoner Spital verstören Ärzte und Öffentlichkeit. Zuerst eine Epidemie und dann Pandemie. Wenn das nicht an gegenwärtige Vorkommnisse erinnert.
Die Menschheit kämpfte um ihr Überleben, erarbeitete Gegenmittel und gewann über die Invasoren.
Was früher als eine Ausschmückung literarisch dargestellter Ereignisse galt, fand seinen Weg in die Realität. Nur ist es keine Bakterie oder ein spezieller Pilz, sondern ein Virus. Die Umstände sind ungeklärt.
Diese Idee ist nicht neu schon "The War of the Worlds" (H. G. Wells, 1898) ist Legende geworden. Nur in dieser Geschichte erliegen die Invasoren einem simplen Schnupfenvirus ...