Rudolf von Alt und seine Wien-Veduten#
Wiener Meister des detaillierten Naturalismus#
Von Ernst Zentner [= Ernst Lanz]
Rudolf von Alt, er lebte von 1812 bis 1905, war ein österreichischer Aquarellmaler. Ganz besonders schuf er Landschaften und Architekturbilder. Sein Leben verlief ab dem Biedermeier und großteils in der franzisko-josephinischen Epoche.
Sein Vater und Lehrer Jakob Alt (1789 Frankfurt am Main - 1872 Wien) und Bruder Franz Alt (1821 Wien - 1914 ebd.) waren auch Aquarellmaler.
Von den 1000 Aquarellen, in denen Alt das Österreich seiner Epoche festgehalten hatte, sind ein Gutteil Wien gewidmet. Der Künstler schuf geradezu topographisch genaue Darstellungen. Alt verstand es die jeweiligen Licht- und Luftstimmungen visuell umzusetzen.
Nebenher schuf er meisterhafte Wiedergaben der Interieurs von Wohnungen zeitgenössischer Prominenter.
Hier eine bescheidene Auswahl, nur auf Wien bezogen#

Blick auf die Alservorstadt, 1872; Albertina, Wien - Wer mag wohl die Fensterguckerin rechts sein? - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

St. Stephansdom in Wien, 1832; Belvedere - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei - Im Vordergrund links eine Fronleichnamsprozession - Übrigens: Rudolf von Alt schuf 100 Darstellungen des Stephansdoms!

Leopoldstädter Tempel, 1860. Das Bauwerk wurde im maurischen Stil von Leopold Förster 1858 errichtet und im November 1938 zerstört - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Griechenkirche, Fleischmarkt, Wien, vor 1905; Wien Museum - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Der Hohe Markt in Wien, 1845; Aquarell auf Papier, 8,3 x 12,7 cm; Privatsammlung - Foto: repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Freyung, 1885; Privatsammlung - In der Bildmitte der 1846 errichtete Austriabrunnen und rechts Blickrichtung Am Hof - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Der Josefsplatz in Wien, 1831; Aquarell, 24,8 x 36,6 cm; Albertina, Wien - Foto: repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Michaelerplatz und Kohlmarkt in Wien, 1844; Aquarell auf Papier, 7,3 x 11,5 cm; Privatsammlung - Foto: repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Das Bank- und Börsengebäude in der Herrengasse (Palais Ferstel), Lithographie nach Rudolf von Alt, 19. Jahrhundert; Wien Museum - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Arsenal, Zeichnung, 1857? 1905? Standort? - Errichtet in den 1850er- und 1860er-Jahren - Foto: dorotheum.com, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

K. K. Hofwaffenmuseum (Arsenal), 1857; Heeresgeschichtliches Museum Wien - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Spinnerin am Kreuz, 1841; Wien Museum - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Wehr in der Lobau, 1839 - Foto; repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Ehemalige Villa Metternich nahe Salesianerinnenkirche, Rennweg, 1843 - Das Gebäude ist längst verschwunden bzw. in anderen Bauten aufgegangen - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Palais Trautson, Wien, 1845; Aquarell auf Papier, 8,2 x 12,8 cm; Privatsammlung - Foto: repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Die Jägerzeile in Wien, 1844; Aquarell auf Papier, 7,4 x 11,5 cm; Privatsammlung - Seit 1862 als Praterstraße in Wien-Leopoldstadt bekannt - Foto: repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Die Eisengießerei Kitschelt in der Skodagasse (Alservorstadt; Wien-Josefstadt) in Wien, 1903; Gemälde; Albertina, Wien - Foto: repro from artbook, Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Hier Beispiele zweier Wiener Nobelinterieurs#

Die Bibliothek im Palais Dumba (Parkting 4, Wien-Innere Stadt), 1877. Aquarell auf Papier; Wien Museum - Im Hintergrund oben Gemälde von Hans Makart (?) - Die Ausstattung wurde 1937 im Dorotheum versteigert ... - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei. Nikolaus Dumba (1830-1900) war ein griechisch-österreichischer Industrieller und außergewöhnlicher Kunstmäzen

Interieur-Szene mit Zeitung lesender Frau, 1847; Gemälde, Standort? - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Quellen (Auswahl)
Anmerkung
Vedute#
Eine Vedute (italienisch veduta 'Ansicht', ‚Aussicht') ist in der bildenden Kunst (Malerei, Grafik) die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Gemäß der Kunsttheorie der damaligen Zeit ist das Ziel die Wiedererkennbarkeit.
Nicht verwechseln mit "vendut(o)", das italienisch soviel wie verkauft bedeutet.