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Beurteilung Masterarbeit Eisenberger#

Beurteilung der Masterarbeit „Aspects of Collections of Interactive Documents“ von Sonja Eisenberger, Matrikelnummer 01430230#

Die umfangreiche Arbeit (148 Seiten) ist in gutem Englisch verfasst. Sie basiert letztlich auf einer Beobachtung, die vor 4 Jahren zur Entwicklung von NID (Netz Interaktive Dokumente, siehe z.B. https://www.nid-library.com/ oder https://austria-forum.org/af/Neuigkeiten) geführt hat: Damals wurde es von einer Gruppe ausgehend von der TU Graz als eigentümlich gesehen, dass bei manchen Internetanwendungen wie Computerspielen, Lernanwendungen, Social Networks, u.a., viele Interaktionsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit lokal weit verstreuten Personen erlaubt, ja oft sogar notwendig waren. Eigentümlicherweise war das aber bei vielen großen Datenbanken nicht der Fall, sondern waren dort Dokumente oder Bücher nur passiv benutzbar. D.h. sie waren lesbar, aber es gab keine oder nur äußerst beschränkte Möglichkeiten für Interaktionen wie Feedback, Einbringen von Ergänzungen, Links, Kritik, oder Zusammenarbeit mit Gruppen von Personen.

Diese Situation hat sich inzwischen stark verändert. Elektronisch angebotenen Zeitschriften bieten zumindest einfache Möglichkeiten Anmerkungen zu schreiben, einige digitale Bibliotheken erlauben auch schon sehr interessante Möglichkeiten, usw.

Es ist die Leistung von S. Eisenberger mit ihrer Masterarbeit diese Entwicklung umfassend darzustellen und fallweise durch interessante Bemerkungen zu ergänzen.

Nach einer kurzen Einleitung und einer Erläuterung der Motivation für die Arbeit (wie oben kurz angedeutet) werden die wichtigsten heute verfügbaren Softwaresysteme für digitale Bibliotheken und Dokumentsammlungen in Kapitel 3 diskutiert, im Kapitel 4 dann die Vorteile von Interaktivität aufgelistet.

Das Kapitel 5 gehört mit einer Analyse von NID, wie es sich heute darstellt auch insofern zu den wichtigsten Teilen der Arbeit, als auch explizit auf Schwächen hingewiesen wird und hinterfragt wird, wie neue Aspekte, etwa der KI die Situation weiter verändern werden.

Kapitel 6 behandelt heute verfügbare Systeme, die sich in einigen Aspekten wie NID verhalten, wobei weitere Vergleich in den Kapitel 7 und 8 behandelt werden.

Im Kapitel 9 wird ein besonders wichtiger Punkt angesprochen: In einer großen Wissenssammlung wäre es sinnvoll, dass nicht nur Personen relevante Inhalte mit Links verknüpfen können, sondern das Sysem selbst für solche Verknüpfungen sorgt. Eisenberger hat selbst ein Programm in diese Richtung geschrieben. Es zeigt sich allerdings, dass Verlinkungen darum so schwierig sind, als man nicht nach Worten oder Textstücken verlinken darf (da würde man viel zu viele Links erzeugen) sondern dass die „semantische Umgebung“ ähnlich sein muss. Ein Beispiel erklärt alles: Wenn das Wort KI bei Bilderkennung auftritt wird man sich über Links auf KI für Sprachübersetzung kaum freuen. Hier wird also eine Thematik aufgezeigt, die noch viele weitere Forschung erfordern wird.

Kapitel 10 ist eine kurze Zusammenfassung.

Insgesamt gibt die Masterarbeit einen guten Überblick, zeigt gutes Verständnis vieler bei NID auftretender Probleme und weist auf diverse mögliche Weiterführungen hin.

Die Arbeit erfüllt die Anforderungen eine Masterarbeit mit gut

Prof. Dr. H. Maurer, 4. September 2024