Veterinärmedizinische Universität Wien#
Rektorin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Petra Winter, Dipl. ECBHM#
Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist die einzige veterinärmedizinische, akademische Bildungs- und Forschungsstätte Österreichs und zugleich die älteste im deutschsprachigen Raum. (Die Geschichte reicht bis in in die Zeit Kaiserin Maria Theresias zurück, die 1765 verfügte, "eine Lehrschule zur Heilung der Viehkrankheiten" zu gründen.)
Diese Schule, deren wissenschaftliche Entwicklung von Humanmedizin und Militär geprägt wurde, war Vorbild für weitere veterinärmedizinische Schulen in der Habsburgermonarchie und im restlichen Europa.
Heute forscht die Vetmeduni Vienna an Themen, die für die Gesellschaft bedeutend sind. Ihr Augenmerk gilt der Tiergesundheit ebenso wie der präventiven Veterinärmedizin, dem öffentlichen Gesundheitswesen genauso wie der Lebensmittelsicherheit.
Souverän, engagiert und innovativ
Die Vetmeduni steht für verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. An der Veterinärmedizinischen Universität Wien werden daher Themen erforscht, die für die Gesellschaft bedeutend sind. Ihr Augenmerk gilt der Tiergesundheit ebenso wie der präventiven Veterinärmedizin, dem öffentlichen Gesundheitswesen genauso wie der Lebensmittelsicherheit. Im Forschungsinteresse steht unter anderem die Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen für das Wohlbefinden von Tieren, Themen der Tierhaltung, des Tierschutzes und der Tierethik.
Top ausgebildet#
Die Vetmeduni bietet ihren Studierenden erstklassige Ausbildungsbedingungen. Zusätzlich zum Diplom- und Doktoratsstudium der Veterinärmedizin gibt es ein Bachelorstudium Biomedizin und Biotechnologie sowie ein Masterstudium Vergleichende Biomedizin. Weitere Masterstudien sind Digitalisierung im Tiergesundheitsmanagement, Mensch-Tier Beziehung, Evolutionäre Systembiologie sowie Wildtierökologie und Wildtiermanagement. PhD-Studien runden das Angebot ab. Internships und Residencies dienen der vertiefenden veterinärmedizinischen Ausbildung nach dem Studienabschluss. Verschiedene Universitätslehrgänge ermöglichen die Aus- und Weiterbildung in speziellen Bereichen.
Über Grenzen hinweg forschen#
Die Forscher:innen an der Vetmeduni betreiben einerseits hervorragende veterinärmedizinische und naturwissenschaftliche Grundlagenforschung, andererseits angewandte und klinische Forschung. Lehre und Forschung sind dabei eng miteinander verknüpft. So entstehen neue Perspektiven in der Vorbeugung, neuartige Diagnosemöglichkeiten und gezieltere Therapien zum Wohl tierischer Patienten, die so rasch wie möglich Eingang in die veterinärmedizinische Praxis finden.
Rund um die Uhr zum Wohl der Tiere#
Tierpatienten werden im Tierspital rund um die Uhr versorgt. Organisatorisch eingebettet in die zwei klinischen Departments dienen sie als Lehrspital für die Studierenden der Universität und zugleich als Überweisungsklinik für niedergelassene Tierärzt:innen. Auch Tierhalter:innen stehen die Pforten der Universitätskliniken für notwendige tierärztliche Leistungen und Eingriffe offen. Klinisch und wissenschaftlich anspruchsvolle Fälle bringen dabei oft wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse, die am Ende des Tages wieder dem Wohl der tierischen Patienten zugutekommen. Mit dem 2022 eröffneten Neubau der Kleintierklinik wurden völlig neue Standards und ein moderner Klinikbetrieb umgesetzt, um den Patienten auch in Zukunft die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Mehr siehe direkt bei der Med Vet Uni Wien. Informationen zu den mittlerweile 4 Departments der Vetmeduni und zu den aktuelle Zahlen zu den Studierenden und mehr im Jahresbericht.#
Das untenstehende Bild ist dem umfangreichen Pressebereich entnommen und zeigt das Hauptgebäude Vetmeduni, Campus Wien Floridsdorf.#
Geschichte
Die Veterinärmedizinische Universität Wien zählt zu den drei ältesten Institutionen ihrer Art weltweit. Nach Lyon (Gründungsakt 1761, Eröffnung 1762) und der ebenfalls 1765 gegründeten Schule in Alfort bei Paris war sie die erste Veterinärschule im deutschsprachigen Raum.
Sie wurde 1765 auf Anregung Gerard van Swietens von Maria Theresia als "Lehrschule zur Heilung der Viehkrankheiten" gegründet. Da der Fokus der Wiener Veterinärmedizin zunächst noch auf dem Pferd lag, wurde sie allerdings 1767 zunächst als "K.k. Pferde-Curen- und Operationsschule" eröffnet; erst 1775 rückten mit dem Lehrstuhl für Viehseuchenkunde an der medizinisch-chirurgischen Fakultät Wien auch Nutztiere in den Blickwinkel. Doch erst die Eröffnung des "K.k. Thierspitals" 1776 ermöglichte eine umfassende Lehre, Forschung und Behandlung kranker Nutztiere und Pferde.
Die Geschichte der Wiener Veterinärmedizin blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts eng mit der Geschichte der medizinisch-chirurgischen Fakultät der Universität Wien verbunden: alle Professoren am Wiener "Tierarznei-Institut", der 1808 gegründeten Nachfolger-Einrichtung des Tierspitals, waren Absolventen der Wiener Humanmedizin; 1812 wurde das Tierarznei-Institut schließlich in die medizinisch-chirurgische Fakultät der Universtät Wien eingegliedert, was es bis 1850 auch blieb.
1823 wurde der Neubau in Wien 3 bezogen; von 1850 bis 1920 war es als "Militär-Tierarzneiinstitut" dem Kriegsministerium unterstellt.
Von 1897 bis 1905 wurde der Name "K. u. k. Militär-Tierarzneiinstitut und Tierärztliche Hochschule" geführt; die Ausbildung zum Tierarzt war Personen mit unterschiedlicher Vorbildung (zum Beispiel Kurschmiede und Zivilhörer mit Reifeprüfung) möglich. Erst 1905 nach Gründung einer Militär-Veterinärakademie in Wien (ebenfalls mit Reifeprüfung als Eintrittsvoraussetzung) konnte die Tierärztliche Hochschule eine eigene Entwicklung nehmen (1908 Promotionsrecht, 1909 Recht der freien Rektorswahl durch das Professorenkollegium), 1920 wurde sie unter die Verwaltung des Unterrichtsministeriums gestellt und 1975 zur Universität (mit 25 Instituten) erhoben. 1957 erhielt sie die landwirtschaftliche Domäne Merkenstein (Niederösterreich) als Lehr- und Forschungsgut.
1995/96 erfolgte die Übersiedlung in den nach Plänen von Sepp Stein errichteten Neubau in Wien 21.
Durch das Universitätsorganisationsgesetz 2002 wurde die Einrichtung eine selbstständige Organisation.
Heute stellt sich die Veterinärmedizinische Universität Wien als einzigartige Fachuniversität in Österreich dar. Sie bildet nicht nur die zukünftigen Tierärztinnen und Tierärzte aus, sondern treibt auch die Forschung und Weiterbildung im Arbeitsfeld der Gesundheit von Tier, Mensch und Umwelt stetig voran – im interdisziplinären und internationalen Kontext.
Europaweit zählt sie zu den führenden veterinärmedizinischen Forschungs- und Ausbildungsstätten, wie auch die Evaluierungen der European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) regelmäßig belegen.
Aktuelle Forschungsberichte der Veterinärmedizinische Universität Wien#
Ältere Forschungsberichte der Veterinärmedizinische Universität Wien#
Literatur#
- 200 Jahre Tierärztliche Hochschule in Wien, Festschrift, 1968
Quellen#
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