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Augustinus, hl. #

Augustinus

Aurelius Augustinus wurde am 13. November 354 in Tagaste (Souk-Ahras, Algerien) geboren. Sein Vater Patricius war ein römischer Beamter, seine Mutter Monika (Monnica) eine fromme Christin. Augustinus studierte, wurde Vater und lernte verschiedene Philosophien kennen. Seit 384 Rhetorikprofessor in Mailand, blieb er mehr als ein Jahrzehnt in diesem Beruf. Unter dem Eindruck der Predigten des Bischofs und Kirchenvaters Ambrosius (339-397) ließ sich Augustinus am Karsamstag 387 von diesem taufen. Er änderte sein Leben grundlegend, wurde 391 Priester und 395 Bischof von Hippo Regius (Annaba, Algerien). Augustinus starb am 28. August 430 in Hippo Regius.

Augustinus hinterließ 1000 Predigten, mehr als 200 Briefe und 100 Bücher, wie „De Civitate Dei“ (Der Gottesstaat). Seine Lebens- und Glaubensgeschichte, die „Confessiones“ (Bekenntnisse) gilt als erste Autobiographie der Literaturgeschichte. Mit seinen Werken beeinflusste Augustinus mehr als jeder andere Denker des christlichen Altertums die Philosophie und Theologie bis in die Moderne. Er führte das Kirchenlatein ein, inspirierte die Mystik und ist mit seiner Ordensregel geistlicher Vater vieler Klöster.

Eine bekannte Legende schildert, wie Augustinus auf einem Spaziergang am Meer philosophierte. Dabei fiel ihm ein Knabe auf, der mit einer Muschel Wasser schöpfte und in eine Sandgrube goss. Der Theologe fragte ihn, was er da tue, und die Antwort war: "Dasselbe wie du! Du willst die Unergründlichkeit Gottes mit deinen Gedanken ausschöpfen - ich versuche, das Meer auszuschöpfen.“

Der Kult des hl. Augustinus begann bald nach seinem Tod, als ein Schüler seine Biographie schrieb. Das Heiligengedächtnis wird am 28. August (Todestag) begangen. „Augustinus, Bischof von Hippo, Kirchenlehrer“ ist ein gebotener Gedenktag im Generalkalender. Augustinus zählt zu den vier lateinischen Kirchenvätern.

Darstellungen zeigen Augustinus als Bischof mit brennendem Herzen (er sprach von der Unruhe des Herzens, bis der Mensch sein Ziel in Gott findet), mit Buch oder Kreuz. Ein Engel oder Kind mit einer Schale verweist auf den Vergleich der Unergründlichkeit Gottes mit der Unendlichkeit des Meeres.

Der hl. Augustinus ist der Patron der Bierbrauer, Buchdrucker und Theologen, wegen des Namens für gute Augen

Orden: Augustiner-Chorherren, Augustiner-Eremiten (Augustinerorden), z.B. im Augustinerkloster Wien 1, Augustiner-Discalceaten (Barfüßer) ehemals in Mariabrunn, und Augustiner-Rekollekten (Kongregation). Der weibliche Zweig (Augustinerinnen) umfasst Chorfrauen, Eremitinnen und eine Reihe von Kongregationen. Auch Dominikaner und Prämonstratenser folgen den Regeln der Augustiner. Die Augustiner-Chorherren teilten sich in (am Privateigentum festhaltenden weltpriesterlichen - canonici saeculares) und regulierte Chorherren (canonici regulares), die sich durch Übernahme der Ordensgelübde den Mönchen näherten. Das 12. Jahrhundert war die Glanzzeit des Augustiner-Chorherren-Ordens, der sich rasch über ganz Europa verbreitete. 1907 schlossen sich die verbliebenen Stifte zur österreichischen Chorherrenkongregation zusammen, der heute St. Florian und Reichersberg (Oberösterreich), Herzogenburg und Klosterneuburg (Niederösterreich), Vorau (Steiermark) sowie Neustift bei Brixen (Südtirol, Italien) angehören.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 165f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 54f.
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 151f.
Stift Klosterneuburg
Stift Vorau
Heiligenlexikon: Augustinus

Bild:
Hl. Augustinus. Aus Georg Ott: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Regensburg 1858. Bd. 2/Sp. 1532


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