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Ballspende#

Ballspende

Ballspenden oder Damenspenden waren eine Wiener Spezialität von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg, 1914. Beim Betreten des Ballsaales wurde den Tänzerinnen das kleine, schmuckähnliche Geschenk überreicht, das sie mit einem Haken am Kleid befestigten. Das Äußere der Ballspende hing von den Veranstaltern ab: bei den Brauergesellen ein Bierfässchen, beim Postball ein Kuvert, beim Universitätsball eine Schultasche, bei den Eisenbahnern eine Lokomotive. 

In dem phantasievoll und aufwändig gestalteten Futteral befand sich das Programm des Abends, die "Tanzordnung". Die Dame vermerkte den Namen des Herrn, dem sie einen Tanz versprochen hatte, mit dem beigegebenen kleinen Bleistift beim jeweiligen Programmpunkt. Die traditionellen Tänze der Jahrhundertwende waren Walzer, Ländler, Marsch, Polka, Quadrille und Galopp. Angeführt war auch die "Ruhe", um Mitternacht wurde meist eine einstündige Pause - zum Plaudern, Essen und Trinken - eingeschaltet. Danach vergnügte man sich bis in die frühen Morgenstunden weiter.


Quelle:
Ballspenden. In: SammlerJournal. Schwäbisch Hall 1980 S. 410 f., 1982 S. 492 f.

Bild:
Damenspende vom Ball der fidelen Wiener, 1909. Foto: Wolf


Siehe auch:

Ballspende in: Verschwundene BräucheDas Buch der untergegangenen RitualeHelga Maria WolfBrandstätter VerlagWien2015jetzt im Buch blättern


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