Basilisk#
Der Basilisk ist ein sagenhaftes Mischwesen aus Drache und Hahn, das eine kleine Krone trägt. Es entsteht, wenn eine Kröte ein Hahnenei ausbrütet. In der Antike findet sich das Untier ebenso in naturkundlichen Schriften des Plinius (23-79) wie in Mythen. Der Blick aus den grünen Augen oder der Atem des Basilisken tötet Menschen. Diese Schilderungen blieben bis in die Barockzeit lebendig. Auch Nachbildungen (aus getrockneten Rochen) wurden hergestellt. Kaiser Rudolf II. (1552-1612), besaß ein Exemplar in der größten Kunst- und Wundersammlung seiner Zeit.
Das Wiener Haus Schönlaterngasse 7, „Zum Basilisken“, wurde schon 1212 urkundlich erwähnt. Im Hausbrunnen soll ein Basilisk gehaust haben, der durch seinen giftigen Atem das Wasser verdarb. Ein mutiger Bäcker stieg in den Brunnenschacht und hielt dem Monster einen großen Spiegel vor. Als sich dieses darin sah, erschrak es über seine Häßlichkeit und zerplatzte. Ein seltsam geformtes Kalk-Sandstein-Konglomerat, das man beim Brunnengraben fand, sitzt als „Baslisk“, mit Schnabel, Krone und Schwanz aus vergoldetem Metall ergänzt, in einer Nische der Fassade. Wandmalerei und Inschrift verweisen auf die Sage.
Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 63
Marianne Sammer: Der Basilisk. München 1998
Reingard Witzmann (Hg). Ausstellungskatalog Magische Orte. Wien 2004. S. 53 f.
Bild:
Fassade des Basiliskenhauses, Wien 1. Foto: Alfred Wolf, 2007
Siehe auch:
Heimatlexikon