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Heuschrecken#

Kaeferkreuz

Sagen von furchtbaren Heuschreckenschwärmen erinnern an apokalyptische Plagen (Ex 10, 13-15; Offb 9,3-11). Eine Sage handelt von Heuschreckenzügen in Telfs (Tirol) 1695. Zwei Jahrzehnte früher setzte man in Klosterneuburg das sogenannte Käferkreuz mit der Inschrift "Vor Schauer, Khefer, Gfriehr, Pestilenz und Feindesgefahr O Herr bewahre uns, dis Landt und die gesambte Christenschar Anno 1675". Forscher meinen, dass es sich bie den "Käfern" um Wanderheuschrecken gehandelt habe, andere vermuten, es wären die Rebstecher genannten Rüsselkäfer (Bytiscus betulae) gewesen. 1338 und in den folgenden Jahren wurde Wien von Heuschrecken heimgesucht, 1480 Graz. 

Wanderheuschrecken, zehn Arten der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae), verwüsten ganze Landstriche. Sie fressen täglich so viel an Pflanzen, wie ihr eigenes Körpergewicht ausmacht. Wenn ein Schwarm aus mehr als einer Milliarde Tiere besteht, sind das 1,500.000 kg. Die Insekten kamen in allen Kontinenten vor. Noch im 19. Jahrhundert brüteten Europäische Wanderheuschrecken (Locusta migratoria) am Unterlauf der Donau. Während sie hier ausgerottet wurden, kommen sie in Afrika noch immer vor.


Quellen:
Roman Sandgruber: Ökonomie und Politik. Wien 1995. S. 48 f.
Käferkreuz
Wikipedia: Heuschrecken (Stand 3.3.2024)
Johann Werfring, Weinbräuche in Österreich, Oberwart, edition lex liszt 2021

Bild:
Das Käferkreuz in Klosterneuburg (Niederösterreich). Foto: Alfred Wolf