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Karl Borromäus, hl. #

Karl Borromäus

Der Adelige Carlo Borromeo wurde am 2. Oktober 1538 auf der Burg Arona am Lago Maggiore (Italien) geboren. Seine Eltern waren Graf Gilberto Borromeo und Margarita de Medici, die Schwester des Renaissancepapstes Pius IV. (1499-1565). Die Familie war mit den einflussreichsten Adeligen Italiens verwandt oder verschwägert. Schon als Zwölfjährigem sprach man Carlo als Kommandatarabt die Einkünfte des Benediktinerklosters seiner Geburtsstadt zu. Seit 1554 studierte er Jus in Pavia. 1560 berief Pius IV. seinen Neffen nach Rom und übertrug ihm innerhalb kürzester Zeit höchste Kirchenämter. Dadurch übte Karl größten Einfluss auf die Staats- und Kirchenpolitik aus. Erst 1563 ließ er sich zum Priester weihen und war wenige Monate später Erzbischof von Mailand. Karl Borromäus erreichte die Wiedereröffnung des Konzils von Trient (1545-1563), auf dem er harte Formulierungen durchsetzte. Danach leitete er die für den - dabei beschlossenen - Römischen Katechismus zuständige Kommission. Mit Hilfe der weltlichen Macht betrieb er die Gegenreformation. Seine Weltpriestergemeinschaft (Oblaten des hl. Ambrosius) und die Jesuiten unterstützten seine Maßnahmen der kirchlichen Restauration. Karl Borromäus reformierte Orden, visitierte Klöster, war aber auch ein gefürchteter Inquisitor, betrieb Hexenprozesse und verfolgte die Protestanten mit großer Härte. Drei höhere Geistliche beauftragten 1569 einen Mann, den Erzbischof 1569 in der Hauskapelle zu ermorden, doch wurde dieser nicht verletzt. Als 1576 in Mailand die Pest ausbrach und die Stadtverwaltung flüchtete, organisierte er die Hilfsmaßnahmen. Karl Borromäus starb am 3. November 1584 in Mailand.

1610 sprach Papst Paul V. Karl Borromäus heilig. Das Heiligengedächtnis wird am 4. November begangen. „Karl Borromäus, Bischof von Mailand“ ist ein gebotener Gedenktag im Generalkalender. Ein markantes Zeichen für den Kult ist die Wiener Karlskirche. Nach dem Ende der Pest (1713) ließ sie Kaiser Karl VI. (1685-1740) zur Ehre seines Namenspatrons (und auch seiner eigenen) errichten. Das hochbarocke Hauptwerk wurde von Johann Bernhard Fischer von Erlach (1656-1723) begonnen und von seinem Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach (1693-1742) bis 1739 vollendet.

Darstellungen zeigen Karl Borromäus als Kardinal mit einem Handkreuz, mit Pestkranken. Der Strick um den Hals soll Buße und Sühne symbolisieren (In seinem Todesjahr legte er eine Generalbeichte über sein ganzes Leben ab.)

Der hl. Karl Borromäus ist der Patron der Krankenpflege, Seelsorger, Priesterseminare und Universitäten; gegen die Pest.


Quellen:
Alle heiligen Zeiten. Lieder und Texte im Jahreskreis. Atzenbrugg 2010. S. 214 f.
Hiltgart L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Stuttgart 1970. S. 306
Otto Wimmer, Hartmann Melzer: Lexikon der Namen und Heiligen (Bearb. Josef Gelmi). Innsbruck 1988. S. 477
Heiligenlexikon: Karl Borr.

Bild:
St. Karl. Namenstagskarte, 19. Jahrhundert. Gemeinfrei