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Linde#

Die 700-jährige Linde in Kamenitz. Foto: Alfred Wolf

Die Linde ist ein 20-40 m hoher Laubbaum mit herzförmigen, gesägten Blättern. Bildhauer und Schnitzer verarbeiten bevorzugt das weiche Lindenholz. Nicht nur bedeutende Kunstwerke, auch Haushaltsartikel und Musikinstrumente wurden daraus hergestellt. Imker schätzen die Lindenblüten als Honigquellen. Wegen seines einzigartigen Geschmacks ist Lindenblütenhonig besonders beliebt. Lindenblütentee beruhigt die Nerven und hilft bei Erkältungen. 

Häufig bildeten Linden den Mittelpunkt von Dorfplätzen. In ihrem Schatten wurde Gericht gehalten ebenso wie getanzt. Man erwartete sich von dem Baum Schutz für die Gemeinde, Haus und Hof sowie Menschen bei Gewittern ("Linden sollst du finden"). Lindenzweige sollten Hexen vertreiben. Zahlreiche Orte sind nach der Linde benannt. Berühmt wurde "der Lindenbaum" durch Franz Schuberts Vertonung des Gedichtes "Am Brunnen vor dem Tore" von Wilhelm Müller (1822).


Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 513 f.
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin 1933/1987. Bd. 5/Sp. 1306 f.
Am Brunnen vor dem Tore

Bild:
Die 700-jährige Linde in Kamenitz (Tschechien). Foto: Alfred Wolf


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