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Schanigarten#

Schanigarten

Schanigarten nennt man in Wien einen Gastgarten auf öffentlicher Fläche vor einem Lokal. 1754 stellte der Kaffeehausbesitzer Johann Jakob Taroni auf dem Graben das erste Limonadezeit (Sommerkaffeehaus) auf. "Schani" ist die Wienerische Kurzform des früher häufigen Vornamens Johann. Der Direktor des Österreichischen Museums für Volkskunde, Arthur Haberlandt (1889-1964) schrieb darüber: "Die volkstümliche - wienerische - Bezeichnung für ein mit Efeuspalieren, bisweilen auch Oleanderbäumen in grün gestrichenen Kisteln und Kübeln abgefriedetes Vor- oder Hofplatzel bei Gastwirtschaften. ... Dem Efeu schrieben die Alten kühlende Einwirkung gegen Rauschigkeit zu, dem Oleander besondere (giftige) Abwehrwirkung gegen Maultiere; Hunde, Mäuse und anderes Geziefer (Dioskurides). " Der Volkssänger Wilhelm Wiesberg (1850–1896) schrieb das Duett "Schani, trag’ den Garten aussi!".

2024 gibt es in Wien 3500 Schanigärten, "Flächen zur Verabreichung von Speisen und Getränken, meist auf öffentlichen Flächen vor dem eigenen Lokal". Gesetzliche Grundlage ist das Wiener Gebrauchsabgabe-Gesetz (GAG). Bis 2023 waren Schanigärten nur von März bis November erlaubt. Seither dürfen sie ganzjährig aufgestellt werden. Heizgeräte sind nur während der Anwesenheit von Gästen gestattet.


Quellen:
Arthur Haberlandt: Taschenwörterbuch der Volkskunde Österreichs. Wien 1953. Bd. 1/S. 98 f.
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Band 5, S. 62

Bild:
Schanigarten mit blühenden Oleander-Bäumen, Wien 1. Foto: Doris Wolf, 2019