Zehn#
Die Zahl zehn als Grundlage des Dezimalsystems entspricht der Anzahl der Finger. Dennoch ist das dezimal-metrische System eine junge Entwicklung. 1792 führten die Vereinigten Staaten von Amerika die Dezimalwährung ein, in Europa folgte 1795 Frankreich, Österreich erst 1857. Das metrische System war zuerst in Frankreich (1793) gesetzlich geregelt, Österreich stellte sich fast ein Jahrhundert später um (1871).
Für die Pythagoräer galt die Zahl zehn als geheimnisvoll und wurde in der Tetraktys als gleichseitiges Dreiecke dargestellt: vier Punkte als Basis, darüber drei in den Zwischenräumen, dann zwei, dann einer an der Spitze. Der zehnte Buchstabe des hebräischen Alphabets ist heißt Jod (Hand). In der Bibel bezeichnet zehn eine runde Größe: zehn Talente, zehn Jungfrauen, zehn von Jesus geheilte Aussätzige. Das römische Zahlzeichen X wurde in christlicher Zeit zum Anfangsbuchstaben für Christus. Dem ersten Buchstaben von Jesus (Jota) entspricht der Zahlenwert zehn.
Die "Zehn Worte" (Dekalog) finden sich in den Büchern Exodus (Ex 20,1-21) und Deuteronomium (Dtn 5,6-21). In der katechetischen Überlieferung werden sie als Zehn Gebote formuliert:
1) Du sollst an einen Gott glauben
2) Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren
3) Du sollst den Tag des Herrn heiligen
4) Du sollst Vater und Mutter ehren, damit du lange lebest und es dir wohl ergehe auf Erden.
5) Du sollst nicht töten
6) Du sollst nicht Unkeuschheit treiben
7) Du sollst nicht stehlen
8) Du sollst kein falsches Zeugnis geben
9) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau
10) Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut
Quellen:
Udo Becker: Lexikon der Symbole. Freiburg/Br. 1992. S. 342
Otto Betz: Das Geheimnis der Zahlen. Stuttgart 1989. S. 106 f.
Katechismus der katholischen Kirche. München 1993. S. 528 f.
Wikipedia: Dezimalwährung (Stand 3.3.2024)
Wikipedia: Metrisches System (Stand 3.3.2024)
Bild:
Philipp Schumacher: " Selig, die das Wort Gottes hören und es halten" Aus: Katholisches Religionsbüchlein. Wien 1913