Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Grabherr, Georg#

* 30. April 1946, Bregenz (Vorarlberg)


O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Georg Grabherr
Botaniker und Ökologe


Georg Grabherr wurde am 30. April 1946 als Sohn eines Schusters in Bregenz geboren, und wuchs in Hörbranz auf. In Bregenz besuchte er bis 1966 die Schule und begann zunächst eine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt.

Er änderte aber seinen Berufswunsch und begann deshalb 1967 an der Universität Innsbruck ein Studium der Biologie, das er 1975 mit der Promotion (summa cum laude) abschloss. Nach dem Doktorat erhielt er eine Assistentenstelle am Institut für Botanik der Universität Innsbruck, wo er sich schnell einem seiner Lieblingsthemen, der alpinen Vegetation, widmete. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Wales in Bangor (Großbritannien) habilitierte er sich 1983 in Innsbruck. 1986 wurde er als Professor für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie an die Universität Wien berufen und konnte damit den Naturschutz auf akademischem Boden etablieren.
(2011 musste er krankheitsbedingt aus dieser Funktion frühzeitig ausscheiden.)

Mit Studien u.a. über die Biodiversität Österreichs und dem ersten vollständigen Gebirgsinventar schutzwürdiger Biotope wurde Georg Grabherr bald zum international gefragten Experten.

Zu den international wegweisenden Arbeiten von Georg Grabherr und seinem Team zählen die Ermittlung der Hemerobie (= Naturnähe) der österreichischen Wälder, die Monographische Darstellung der Pflanzengesellschaften Österreichs, die Entdeckung der Klonalität und damit des unglaublichen Alters von Hochgebirgsrasen (5.000 Jahre).

Bereits 1994 gelang ihm gemeinsam mit seinen damaligen Studenten Harald Pauli und Michael Gottfried erstmals der – in "Nature" publizierte – Nachweis für das erwärmungsbedingte Höhersteigen der alpinen Vegetation. Diese Auswirkungen des Klimawandels werden seit Jahren in der von Grabherr initiierten Forschungsinitiative "GLORIA" ("Global Observation Research Initiative in Alpine Environments") in aller Welt beobachtet (und von ihm scherzhaft als "Blümchenzählen" bezeichnet). Diese vegetationsökologische Langzeitstudie in mittlerweile 121 Zielregionen ist eines der "Lebensprojekte" Grabherrs.


O. Univ.-Prof. i.R. Mag. Dr. Georg Grabherr Grabherr war bzw. ist Mitglied verschiedener Forschungsprogramme, wissenschaftlicher Vereinigungen und Kommissionen; von 2006 bis 2013 war er Vizedirektor des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Abteilungsleiter für das GLORIA-Projekt.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Österreichischer Naturschutzpreis, 2011
  • Österreichs Wissenschafter des Jahres 2012
  • Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg, 2013
  • Wissenschaftspreis des Innsbrucker Universitätsprofessorenverbandes, 2015
  • Ehrendoktorat der Universität Innsbruck, 2015

Publikationen (Auswahl)#

  • Die Pflanzengesellschaft Österreichs (3 Bände), 1993
    • Teil I: Anthropogene Vegetation
    • Teil II: Natürliche waldfreie Vegetation
    • Teil III: Wälder und Gebüsche
  • Farbatlas Ökosysteme der Erde: Natürliche, naturnahe und künstliche Land-Ökosysteme aus geobotanischer Sicht, 1997
  • Gebirge der Erde: Landschaft, Klima, Pflanzenwelt (m. C. A. Burga, F. Klötzli eds.), 2004
  • Biodiversität in Österreich: Räumliche Muster und Indikatoren der Arten- und Lebensraumvielfalt (m. N. Sauberer, D. Moser), 2008
  • Schutzgebiete in Slowenien mit besonderer Berücksichtigung des Alpenraums: Bestandsaufnahme und Problematik (m. A. Borsdorf, M. DelNegro), 2010
  • Ein Garten für das 21. Jahrhundert - A 21st CENTURY GARDEN (m. T. Grabherr, L. Lammerhuber), 2013
  • unzählige wissenschaftliche Artikel und Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften

Weiterführendes#

Quellen#

Redaktion: K. Ziegler, I. Schinnerl