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Nagl, Ludwig#


* 27. 4. 1944, Vöcklabruck (Oberösterreich)


Philosoph
Außerordentlicher Universitätsprofessor i.R. (Universität Wien)

Ludwig Nagl
Ludwig Nagl

Ludwig Nagl wurde am 27. April 1944 in Vöcklabruck geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Jugend in Gmunden, wo er er 1962 am Bundesrealgymnasium maturierte. Nach seinem Studium der Philosophie, Geschichte und Germanistik an der Universität Wien promovierte Nagl 1969 zum Doktor der Philosophie (Hauptfach Philosophie).

1970/71 war er Assistant Professor am Department of Philosophy, Millersville University, Lancaster, Pennsylvania, USA, und hielt dort Vorlesungen über Kant, Nietzsche und Religionsphilosophie.

Von 1971 bis 1981 war Ludwig Nagl Universitätsassistent an österreichischen Universitäten: zunächst von 1971 bis 1977 am Institut für Philosophie und Gruppendynamik der Universität für Bildungswissenschaften in Klagenfurt, dann von 1977 bis 1981 am Institut für Philosophie der Universität Wien.

1976, 1977 und 1978 nahm er – zur Vorbereitung seiner Habilitationsschrift - an den Postgraduierten-Kursen "Philosophy and Social Science" am Inter University Centre, Dubrovnik, Jugoslawien teil (Kursleiter: Jürgen Habermas).

In den Sommermonaten der Jahre 1978 und 1980 lehrte Nagl als "Adjunct Professor" wieder an der Millersville University, Lancaster, Pennsylvania, USA.

1981 wurde Ludwig Nagl Universitätsdozent an der Universität Wien. Er habilitierte sich für das Gesamtgebiet der Philosophie mit der Habilitationsschrift 'Fundierungsprobleme der Gesellschaftstheorie', veröffentlicht 1983 im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter dem Titel 'Gesellschaft und Autonomie. Studien zur Entwicklungsgeschichte der Sozialphilosophie von Hegel bis Habermas'.
Ludwig Nagl bot im Rahmen seiner venia legendi an der Universität Wien eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen zur Gegenwartsphilosophie und zur Geschichte der Philosophie an.
(Die komplette Liste des Lehrangebots findet sich auf seiner englischsprachigen Homepage, Abschnitt XIV, Teaching Experience in Austria, in the USA, in Germany, and in the Russian Federation.)

Das Herbstsemester 1987 verbrachte Nagl – über Einladung von Prof. Stanley Cavell, Harvard - als "Visiting Scholar" am Department of Philosophy der Harvard University, Cambridge, Massachusetts, wo er sich mit amerikanischer Gegenwartsphilosophie (Pragmatismus/Neopragmatismus) und mit Filmästhetik beschäftigte.

Seit 1991 ist Nagl Ao.Universitätsprofessor am Institut für Philosophie der Universität Wien.

1993 lehrte er als Gastprofessor am Institut für Philosophie der Universität Jena, Deutschland, wo er Lehrveranstaltungen über Pragmatismus und Religionsphilosophie abhielt.

Im Herbstsemester 1996 kehrte er – über Einladung von Prof. Seyla Benhabib, Harvard/Yale – wieder in die USA zurück, wo er als "Visiting Scholar" mit dem Minda de Ginzburg Center for European Studies der Harvard University, Cambridge, Massachusetts, affiliiert war. In dieser Zeit schrieb er sein Buch 'Pragmatismus'.

Nagl war in der Folge zweimal – neben seiner regulären Tätigkeit an der Universität Wien – als Gastprofessor an Österreichischen Universitäten tätig: 1999 an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und 2002 an der Privatuniversität Linz.

Im Oktober 2009 trat Ludwig Nagl in den Ruhestand; April/Mai 2011 war er Gastprofessor an der Universität St. Petersburg, Russische Föderation.

Nagl gibt – als Gründungsmitglied des Herausgeberteams und Mitherausgeber – seit 1986 die "Wiener Reihe. Themen der Philosophie" heraus (bisher 20 Bände); von 1979 bis 1989 war er (als Wien-Redakteur) Mitherausgeber der Zeitschrift für Didaktik der Philosophie, Schrödel Verlag, Hannover.

Ludwig Nagl war von 1973-1976 (als Gründungsmitglied) Vorsitzender der Klagenfurter Philosophischen Gesellschaft; 1981-1992 (als Gründungsmitglied) Vertreter der Universität Wien in der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie; und von 2000-2008 Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Religionsphilosophie. Von 2009 bis 2011 war Nagl Österreichvertreter im Erweiterten Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Philosophie.

Forschungsfelder#

  • Pragmatismus/Neopragmatismus
  • Filmästhetik/Filmphilosophie
  • Philosophie und Psychoanalyse
  • Religionsphilosophie

Internationale Tagungen#

von Ludwig Nagl mitorganisiert:
  1. 1989: Festwochensymposium „Philosophie und Psychoanalyse“, gemeinsam mit mit Harald Leupold-Löwenthal (Freud Gesellschaft Wien) und mit Helmuth Vetter (Universität Wien).
  2. 1999: Internationale Konferenz „The Legacy of Wittgenstein: Pragmatism or Deconstruction“, Center for the Study of Democracy, University of Westminster, London, und Österreichisches Kulturinstitut, London (ko-organisiert mit Professor Chantal Mouffe, London/Paris).
  3. 2002: Internationales Symposium „Film/Denken. Der Beitrag der Philosophie zu aktuellen Debatten in den Film Studies“, Project Space, Kunsthalle Wien, und Österreichisches Filmmuseum, Wien (gemeinsam mit Dr. Eva Waniek, Institut für Wissenschaft und Kunst, und Dr. Brigitte Mayr, Synema).
  4. 2007: Internationale Tagung “Religionsphilosophie zwischen Universalismus und Pluralismus/La Filosofia della Religione tra Universalismo e Pluralismo“, Istituto Italiano per gli Studi Filosofici, Palazzo Serra di Cassano, Neapel, Italien (gemeinsam mit Prof. Herta Nagl-Docekal, Wien, und Dr. Wolfgang Kaltenbacher, Neapel).

"Kolloquien" und "Sektionen"#

internationaler Konferenzen, von Ludwig Nagl organisiert
  1. 2008: Kolloquium “Filmästhetik/Filmphilosophie”, XXI. Deutscher Kongress für Philosophie, Universität Duisburg-Essen, Deutschland.
  2. 2011: Sektion “Philosophie und Medien”, XXII. Deutscher Kongress für Philosophie, Universität München, Deutschland.
  3. Ludwig Nagl organisiert für den XXIII World Congress of Philosophy, 2013, Athen, Griechenland, die Sektion 42, “Philosophy and psychoanalysis”.
  4. Internationale Tagung "Robert B. Pippin: Philosophische Filmlektüren. Zwei amerikanische Filmgenres: Western und Film Noir", November 2014, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ko-organisiert mit Univ.Prof. Waldemar Zacharasiewiecz)

Kongressvorträge#

  • Ludwig Nagl hielt wissenschaftliche Vorträge in folgenden Ländern:
    Bosnien und Herzegovina, Brasilien, Bulgarien, China, Deutschland, Kanada, Kroatien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kenia, Korea, Lettland, Mexico, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Vereinigte Staaten von Amerika.

Werke (Auswahl)#

  • Zur Kantforschung der Gegenwart. Wege der Forschung Band CCLXXI, Darmstadt 1981 (Hg. gem. m. Peter Heintel)
  • Gesellschaft und Autonomie. Studien zur Entwicklung der Gesellschaftstheorie von Hegel bis Habermas. Wien, 1983
  • Wo steht die Analytische Philosophie heute? (Hg., mit Richard Heinrich), Wien/München, 1986
  • Die Philosophen und Freud (Hg., mit Helmuth Vetter), Wien/München, 1988
  • Charles Sanders Peirce, Frankfurt/New York,1992
  • Philosophie und Psychoanalyse – Ein Symposium der Wiener Festwochen (Hg., mit Helmuth Vetter und Harald Leupold-Löwenthal), 2. Auflage, Gießen, 1997
  • Pragmatismus, Frankfurt/New York, 1998
  • Filmästhetik (Hg.), Berlin-Wien/München, 1999
  • Nach der Philosophie – Essays von Stanley Cavell (Hg., mit Kurt R. Fischer), 2. Auflage, Berlin, 2001
  • The Legacy of Wittgenstein: Pragmatism or Deconstruction (Ed., with Chantal Mouffe), Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2001
  • Essays zu Jacques Derrida und Gianni Vattimo, „Religion“, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2001
  • Religion nach der Religionskritik (Hg.), Berlin–Wien/München, 2003
  • Film denken / Thinking Film (Hg., mit Eva Waniek und Brigitte Mayr), Wien, 2004
  • Systematische Medienphilosophie (Hg., mit Mike Sandbothe), Berlin, 2005
  • „Die Grenze des Menschen ist göttlich“. Beiträge zur Religionsphilosophie (Hg., mit Klaus Dethloff und Friedrich Wolfram), Berlin, 2007
  • Viele Religionen – eine Vernunft? Ein Disput zu Hegel (Hg., mit Herta Nagl-Docekal und Wolfgang Kaltenbacher), Wien-Berlin, 2008
  • Das verhüllte Absolute. Essays zur zeitgenössischen Religionsphilosophie, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2010
  • Ein Filmphilosophie-Symposium mit Robert B. Pippin. Western, Film Noir und das Kino der Brüder Dardenne (Hg., mit Waldemar Zacharasiewicz), Berlin, 2016
  • Toward a Global Discourse on Religion in a Secular Age. Essays on Philosophical Pragmatism. Vienna-Zurich: LIT, 2021.

Ein komplettes Verzeichnis der 29 Bücher und 256 wissenschaftlichen Artikel, die Nagl bisher publiziert hat, findet sich auf seiner englischsprachigen Homepage, B I, Publications, Full Version. Siehe auch die Bio-Bibliographie von Ludwig Nagl auf Phaidra (Permanente Hosting, Archiving and Indexing of Digital Resources and Assets) unter der Adresse http://phaidra.univie.ac.at/o:925433

Ludwig Nagl ist Mitherausgeber der Wiener Reihe. Themen der Philosophie (seit 1986; bisher 20 Bände). Er war von 1979 bis 1989 Wien-Redakteur der Zeitschrift für Didaktik der Philosophie, Hannover.

Literatur#

Die Festschrift "Transzendentale Konzepte in aktuellen Bezügen", herausgegeben von Hans-Dieter Klein und Rudolf Langthaler, Würzburg: Königshausen und Neumann, 2010, ist Herta Nagl-Docekal und Ludwig Nagl gewidmet.

Quellen#


Redaktion: P. Diem

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