50 Jahre Republik Österreich#
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Am 12. November 1968 sind 50 Jahre vergangen, seitdem auf Gebietsteilen des Vielvölkerstaates der österreichisch-ungarischen Monarchie ein neues Staatsgebilde entstanden war, das sich in diesen Tagen in Gesetzesform offiziell als "Republik" bezeichnete. An diesem Tag vor einem halben Jahrhundert hat die Provisorische Nationalversammlung die Republik ausgerufen, und in dem Gesetz wurde erstmals die Aussage getroffen: "Österreich ist eine demokratische Republik, alle öffentliche Gewalten werden vom Volk eingesetzt." Damit war die Monarchie auch legistisch beendet, denn am Tag zuvor hatte der letzte Kaiser den Verzicht auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften erklärt. Das Volk wurde zum Träger der Staatsgewalt. Der Schwerpunkt der neuen Ordnung lag in dem extrem parlamentarisch-demokratischen Staatssystem, organisiert als föderalistische Republik mit neun Bundesländern. Die zweite Verfassungsnovelle im Jahr 1929 brachte Österreich dann in die noch heute gültige Form - eine parlamentarische Präsidentschaftsrepublik. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf die Verfassung von 1929 zurückgegriffen, was es den damaligen Verantwortlichen erleichterte, die Dinge schnell und effizient wieder in die richtigen Bahnen zu leiten. Auf der dritten Marke ist der Wortlauf des Artikels 1 der Österreichischen Bundesverfassung wiedergegeben: "Österreich ist eine Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus."