100 Jahre Wiener Staatsoper - Rosenkavalier#
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Die Oper ist mit ihrem Verschmelzen der Wesenselemente der Musik, der Dramatik, der bildenden und darstellenden Kunst und mit ihrer geballten Ausdruckskraft, ein echtes Kind des Barocks. Und gerade in Österreich, wo das Barock sich in voller Wucht entfaltete, fand die Oper einen empfänglichen Kunstboden. Allerdings dauerte es von der Geburtsstunde der Oper in Wien im Jahr 1650 mehr als zwei Jahrhunderte, bis ihr ein eigenes Haus zur Verfügung gestellt wurde. Kaiser Franz Joseph stiftete das Opernhaus am Ring, das am 25. Mai 1869 prunkvoll eingeweiht wurde. Doch beinahe ein halbes Jahrhundert kritisierten die Wiener mit ihrem typischen Geraunze das große Haus, bis sie erkannten, daß es das "idealste Opernhaus der Welt" ist. Die Österreicher ließen ihre Hofoper nach dem Ende der Monarchie nicht im Stich. Unter großen finanziellen Opfern wurde sie in die Wiener Staatsoper umgewandelt, in der die bedeutendsten Künstler des In- und Auslandes wirkten und wirken. Nichts kann besser die Liebe der Österreicher zu ihrer Oper beweisen, als die Tatsache, daß bereits am 1. Mai 1945, drei Tage nach Errichtung der Republik, in einem vom Krieg zerstörten Österreich bereits wieder gespielt wurde.
Die Überreichung der silbernen Rose, diese zauberhafte Szene aus dem "Rosenkavalier", die das erste Aufflackern der Liebe zwischen Quinquin und Sophie im Palais Faninal in Gestik und Musik so unvergleichlich ausdrückt, wurde für diese Operndarstellung ausgewählt.