200 Jahre Landestheater Salzburg#
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Das Landestheater Salzburg feierte im Jahre 1975 seinen 200. Geburtstag. Dieses Jubiläum bezog sich auf das kontinuierliche Bestehen einer festen Bühne. Salzburger Theatertradition läßt sich aber bis zum mittelalterlichen Kirchenraumspiel innerhalb der Oster- und Weihnachtsfeiern zurückverfolgen. Eine volkstümliche Narrengestalt, die sich in den folgenden Jahrhunderten entwickelte, war der Salzburger Hanswurst, der später Wien und von dort aus den gesamten deutschsprachigen Theaterraum eroberte. Die Errichtung eines Theaterbaus in Salzburg geht auf die Initiative des Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo zurück. Er wurde am 16. November 1775 mit der fünfaktigen Essex-Tragödie "Die Gunst des Fürsten" eröffnet. Das Markenbild zeigt einen Ausschnitt eines dreiteiligen bemalten Fächers mit der Darstellung einer Hanswurstfamilie. Das Elternpaar ist mit Spinnrad und Garnhaspel beschäftigt, ein kleiner Hanswurst läuft mit einem Windrad herum. Vater und Sohn tragen das gleiche, dem Lungauer Bauerngewand nachempfundene Bühnenkostüm des Salzburger Hanswurst, wie es Joseph Stranitzky zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Wiener Theater einführte. Der Fächer wurde vermutlich im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts in Wien hergestellt.