Internationales Jahr des Kindes 1979#
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Das 20. Jahrhundert wurde schon in seinen Anfängen zum "Jahrhundert des Kindes" erklärt. Neue Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie hatten dazu geführt, daß man das Kind nicht bloß als zukünftigen Erwachsenen, sondern als Eigenwesen betrachtete, das besonderer Aufmerksamkeit, spezifischer Behandlung und Pflege bedarf. Der "Völkerbund", der Vorgänger der Vereinten Nationen, bekräftigte dies 1924 durch die Genfer Erklärung über die Rechte des Kindes. Es mußten jedoch zwei Weltkriege, die den Kindern namenloses Leid brachten, über die Menschheit hinweggehen, bevor sich die Sorge um das Wohlergehen der Kinder als vorrangige Verpflichtung im gesellschaftlichen Bewußtsein verankerte. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts, als die Lage der Kinder vor allem in den Ländern der "dritten Welt" katastrophal zu werden begann, wurden in weltweitem Maßstab die ersten Schritte zu einer wirksamen Abhilfe unternommen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 20. November 1959 erließ die "Magna Charta" des Kindes, mit der dem Kind künftig besondere Rechte und besonderer Schutz gesichert werden sollte. Da sich in den folgenden Jahren jedoch herausstellte, daß die Verwirklichung dieser Grundsätze in manchen Staaten erhebliche Schwierigkeiten bereitete, beschloss der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen im Juli/August 1976, der Generalversammlung zu empfehlen, das Jahr 1979, in das der 20. Jahrestag der "Magna Charta" des Kindes fiel, zum "Internationalen Jahr des Kindes" zu proklamieren und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) mit der Durchführung des Jahres, zu betrauen. Dem Antrag wurde zugestimmt. Das Markenbild zeigt das offizielle Symbol des Weltjahres und ein Kind mit schützender Hand eines Erwachsenen.