Max Schmeling#
Sonderpostmarke
Max Schmelings Erfolgsgeschichte ist beeindruckend. Der am 28.9.1905 in Deutschland (Klein-Luckow - Brandenburg) geborene Max begann sich erst 1921 für den Boxsport zu interessieren. Ein Film über den Weltmeisterschaftskampf von Jack Dempsey gegen Georges Carpentier hatte die Leidenschaft für diesen Sport geweckt. Dempsey wurde sein großes Idol und Vorbild, die Verkörperung des idealen Profi-Boxers. Am 24.8.1926 wurde Schmeling Deutscher Meister im Halbschwergewicht und debütierte im Film "Ein Filmstar wird gesucht". Ab dem Zeitpunkt verkehrte er auch . von vielen wegen seiner Kraft bewundert und als Modell benutzt - in Schauspieler- und Künstlerkreisen. 1927 errang er den Europameistertitel, musste aber im nächsten Jahr in die Schwergewichtsklasse wechseln. Nach seinen ersten Siegen in den USA 1928/1929 bestimmte man ihn als Anwärter für den Weltmeistertitel. 1930 wurde Schmeling als erster Europäer nach Disqualifikation von Jack Sharkey Weltmeister im Schwergewicht und verteidigte diesen Titel auch erfolgreich im Folgejahr. Im Jahr 1933 stellte sich privates Glück ein, das für ihn bis zum Tod seiner Frau im Jahr 1987 anhielt: er heiratete den tschechischen Filmstar Anny Ondra. Doch bald holte ihn die bittere Realität der Nazi-Zeit ein: er wurde aufgefordert, sich von seinem jüdischen Manager und jüdischen Freunden loszusagen. Er weigerte sich, setzte sich aber noch beim Olympischen Komitee für die Durchführung der Olympischen Spiele in Berlin ein. Die Nazis sahen in ihm natürlich die ideale Verkörperung des starken Ariers und benutzten ihn als Aushängeschild, als Symbol der Überlegenheit ihrer Rasse, obwohl er sich davon zu distanzieren versuchte. Vor allem nach seinem legendären K.O. Sieg in der 12. Runde über den bis dahin ungeschlagenen Amerikaner Joe Louis 1936 machte man ihn zum festen Bestandteil der Propaganda. Erst nach seiner Niederlage im nur 124 Sekunden dauernden WM-Titelkampf 1938 gegen Louis, den die Nazis im Vorfeld siegessicher zum "Kampf der Rassen" erklärt hatten, verlor das Regime jedes Interesse an ihm. 1939 war Schmelings vorerst letzter Boxkampf und Sieg bei der Europameisterschaft, denn 1940 wurde er eingezogen und 1941 bei einem Fallschirmabsprung schwer verletzt. Seine Kontakte zu Freunden nutzte er nun, um Juden vor dem Abtransport in Konzentrationslager zu schützen. Seine gleichzeitige Sympathie für den Kriegsgegner Amerika brachte ihn in Schwierigkeiten. 1943 wurde er wegen seiner Verwundung bis zum Ende des Krieges zum Dienst in Gefangenenlagern eingeteilt. Nach dem Krieg musste er aus finanziellen Gründen wieder zu boxen beginnen. Am 31.10. 1948 beendete Schmeling seine Karriere als Boxer, als Ringrichter blieb er dem Sport allerdings noch erhalten. Mit Hilfe eines alten Freundes schaffte er 1957 den Aufstieg zum erfolgreichen Unternehmer im Getränkekonzern Coca Cola. Max Schmeling blieb mit seinen Box-Gegnern freundschaftlich verbunden. Joe Louis unterstützte er in den Zeiten größter Not sogar finanziell. Mit seinen Spenden und Stiftungen förderte er die Menschen, die es nicht geschafft hatten. Von Beginn an unterstützte er die Arbeit der Stiftung Deutsche Sporthilfe und ist Gründungsmitglied des von seinem Freund Josef Neckermann 1967 ins Leben gerufenen Kuratoriums der Deutschen Sporthilfe, für die er unzählige Spendenaktionen durchgeführt hat. Max Schmeling starb am 2.2.2005. Die Sondermarke beruht auf einem Bild von George Grosz (1893 . 1959): "Max Schmeling der Boxer" 1926, Öl auf Leinwand, Axel Springer Hochhaus, Axel Springer Verlag AG, Berlin